• 15.10.2011 14:01

  • von Dieter Rencken & Fabian Hust

Glock: "Werde nicht um den letzten Millimeter kämpfen"

Der Marussia-Virgin-Pilot über ein erfolgreiches Qualifying, die geringen Hoffnungen auf eine Platzierung in den Punkten und Daniel Ricciardo

(Motorsport-Total.com) - Timo Glock kann mit seinem Qualifying zum Großen Preis von Südkorea sehr zufrieden sein, denn der Deutsche hatte am Ende nur eine Sekunde Rückstand auf Jarno Trulli im Lotus aber knapp 1,4 Sekunden Vorsprung auf den eigenen Teamkollegen.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock will nicht um jeden Preis gegen die Lotus kämpfen

"Das Auto war schon gestern und heute Morgen sehr gut", zeigt sich der Wersauer zufrieden. "Wir mussten lediglich noch die Feinabstimmung wirken lassen. Das gestaltete unser Leben deutlich einfacher als in Suzuka. Denn da nahmen wir vom Freitag auf den Samstag eine ziemlich große Veränderung vor. Das Auto war ziemlich schwierig zu fahren. Das war hier eine völlig andere Angelegenheit, da wir schon über eine gute Basis verfügten."

"Wir nutzten das 3. Freie Training wie bei den anderen Veranstaltungen lediglich, um das Auto noch für das Qualifying zu optimieren. Ich bin eine ziemlich gute Runde gefahren, leistete mir lediglich in der fünften Kurve einen kleinen Fehler. Aber generell denke ich, dass die Runde in Ordnung war. Wir liegen um neun Zehntelsekunden hinter Jarno Trulli zurück. Ich bin mit dem Qualifying und dem Wochenende bisher zufrieden."

Respekt vor Ricciardo

Beim Großen Preis von Japan bekam Marussia-Virgin etwas unerwartet Konkurrenz von Daniel Ricciardo im HRT, der mit nur 2,496 Sekunden Rückstand auf Glock ins Ziel kam: "Er war im Rennen schnell. Wir müssen sicherstellen, dass wir im Rennen unsere Geschwindigkeit halten können, sodass wir vor ihm bleiben." Auf seiner schnellsten Rennrunde war der Australier um 0,267 Sekunden schneller als Glock.

Hilfe von oben ist notwendig

Die drei Rennställe Lotus, HRT und Marussia-Virgin stehen vier Rennen vor dem Ende der Saison noch ohne Punkte da - nach wie vor braucht man eine gehörige Portion Glück: "Wir müssen warten, bis sich uns eine Chance bietet. Die einzige Chance, die wir haben, ist es, wenn es irgendwann nass ist."

"Aber das ist morgen unwahrscheinlich, unwahrscheinlich in Indien, in Abu Dhabi gibt es nur eine sehr geringe Chance. Die einzige Chance diesbezüglich stellt wieder Brasilien dar. Aber man weiß nie, es könnte am Start einen Unfall geben und es fallen Autos aus. Wir müssen sicherstellen, dass wir das Rennen beenden, dass wir die Chance beim Schopfe packen, sollte sich uns diese bieten.

HRT genießt Priorität

Glock darf im Rennen auch nicht alles wagen, denn in der Gesamtwertung liegt man noch hinter HRT auf dem letzten Platz. Lotus scheint nicht einzuholen zu sein, also muss man sich auf die Spanier konzentrieren, selbst wenn es Glock gelingen sollte, sich am Start einen Lotus zu packen.

"Wenn ich den Start gewinnen und vor ihnen liegen würde, dann würde ich sicherlich nicht um den letzten Millimeter kämpfen, um sie hinter mir zu halten, denn sie sind sowieso schneller. Wenn man mit ihnen kämpft und dabei einen Unfall hat, es dann plötzlich zu regnen beginnt und man dadurch eine Chance verliert... Man muss die Möglichkeiten, die man mit dem Auto hat, einfach realistisch sehen. In erster Linie muss man das Rennen beenden und schauen, was dann passiert."