Glock: "Haben einen Schritt nach vorne gemacht"

Der neue Toyota landete am letzten Tag der Jerez-Tests mit Timo Glock am Steuer auf Platz eins - Fortschritte mit dem TF108

(Motorsport-Total.com) - Am letzten Tag der Testfahrten in Jerez erzielte Timo Glock heute die erste Bestzeit des neuen Toyota TF108. Der Deutsche nutzte die abtrocknenden Bedingungen trotz eines Ausritts optimal und umrundete den 4,428 Kilometer langen Kurs im schnellsten seiner 96 Versuche in 1:19.799 Minuten. Damit hatte er drei Zehntelsekunden Vorsprung auf seine nächsten Verfolger.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock war nicht nur der schnellste, sondern auch der fleißigste Fahrer

Natürlich war Glock dann auch entsprechend happy: "Ich bin zufrieden mit unseren heute erzielten Fortschritten und glaube, dass wir das neue Auto signifikant verbessert haben. Es ist ermutigend, am Ende des Tages mit der schnellsten Runde auf Platz eins zu stehen. Ich glaube, dass wir heute einen Schritt nach vorne gemacht haben", so der amtierende GP2-Champion, für den es der zweite Tag im Neuwagen des japanisch-deutschen Teams war.#w1#

Glock zufrieden mit der Zuverlässigkeit

"Das Auto war wieder extrem zuverlässig, so dass ich viele Runden drehen und Informationen sammeln konnte. Im Vergleich zum TF107 ist das Auto ganz anders, aber ein guter Schritt nach vorne, zumal wir jetzt wissen, woran wir noch arbeiten müssen. Am Vormittag habe ich auf feuchter Strecke einen kleinen Fehler gemacht, als die Räder blockierten und ich mich drehte, aber das hat nicht viel Zeit gekostet. Ich bin glücklich", fügte Glock an.

Allerdings warnte er schon vor Testende vor allzu hohen Erwartungen: "Klar ist, dass wir kein Wunderbaby erwarten können, das fünf Sekunden schneller ist. Der Radstand ist länger geworden, die Aerodynamik ist ganz anders als im Vorjahr. Wir müssen das alles erst genau verstehen und uns von Test zu Test steigern", so der Toyota-Pilot. Positiv vermerkte er das stabilere Heck und die insgesamt verbesserte Fahrbarkeit.

Und weiter: "Langsamer zu sein als mit dem alten Auto, das wäre eine Enttäuschung, aber das ist im Moment nicht der Fall", erläuterte Glock. Gleichzeitig betonte er, dass sich die radikale Konzeptänderung anfangs negativ auswirken könnte, aber langfristig hoffentlich lohnen wird: "Es könnte zunächst ein Rückschritt sein, aber am Ende wird uns das voranbringen, wenn wir verstehen, wie das Auto funktioniert und wie wir es schneller machen können."

Kobayashi im Vorjahresmodell

Kamui Kobayashi

Neben Timo Glock war heute auch Testfahrer Kamui Kobayashi im Einsatz Zoom

Während der Tagesschnellste seine ganze Aufmerksamkeit dem TF108 widmete, arbeitete auch Testfahrer Kamui Kobayashi im leicht modifizierten Vorjahresmodell mit einigen 2008er-Komponenten an den Saisonvorbereitungen. Der japanische Nachwuchspilot meisterte die schwierigen Bedingungen recht gut, absolvierte ein Pensum von 53 Runden und landete mit 0,778 Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen auf Platz sieben.

"Wegen des Regens ging ich am Morgen gar nicht raus, das hätte keinen Sinn gemacht", teilte der 21-Jährige mit. "Erst als es trocken wurde, nahm ich mein Programm auf. Insgesamt lief es gut, es war ein positiver Test. Ich denke, dass wir an den zwei Tagen einiges gelernt haben. Jetzt freue ich mich schon darauf, bei den nächsten Tests auch den neuen TF108 zu fahren. Timo und Jarno (Trulli; Anm. d. Red.) sind sehr guter Dinge, daher kann ich es kaum noch erwarten."

Testteamchef Gerd Pfeiffer fasste zusammen: "Das waren vier produktive Tage mit dem neuen Auto. In puncto Verständnis des TF108 haben wir gute Fortschritte gemacht, aber das ist nur der erste Schritt und wir müssen uns noch steigern. Heute hatte Timo einen hektischen Tag und er wickelte wichtige Setuparbeiten ab, inklusive einer beeindruckenden Runde am Nachmittag. Kamui war weniger unterwegs, aber er spulte trotzdem das geplante Programm ab."