Glock: "Für uns kann es eng werden"
Marussia-Virgin-Fahrer Timo Glock nimmt Stellung zum 1. Freien Training der neuen Saison und spricht über die bedrohlich nahe 107-Prozent-Hürde
(Motorsport-Total.com/Sky) - Timo Glock und Marussia-Virgin stehen vor ihrer zweiten gemeinsamen Saison in der Formel 1, doch im Gegensatz zur direkten Konkurrenz kam der britisch-russische Rennstall im Winter nicht ganz so gut voran. Aus diesem Grund wird man sich beim Großen Preis von Australien aller Voraussicht nach schwer tun, die Konkurrenz zu gefährden. Im Interview gesteht Glock sogar ein, dass die wieder eingeführte 107-Prozent-Hürde durchaus ein Problem für Marussia-Virgin darstellen könnte.

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Timo Glock fährt auch 2011 für Marussia-Virgin - und kämpft um den Anschluss
Frage: "Timo, du hattest vor Kurzem eine Blinddarm-Operation und versäumtest aus diesem Grund die abschließenden Testfahrten in Barcelona. Wie geht es dir nun?"
Timo Glock: "So weit sehr gut. Es hat sich wieder eingekriegt. Natürlich tun die Narbe und der Bauchmuskel noch ein bisschen weh, doch beim Fahren im 1. Freien Training war es ganz okay."
Frage: "Wie war dein erster Eindruck nach der langen Winterpause? Es gibt viele neue Regeln, neue Reifen - was war es für ein Gefühl, endlich wieder auf die Strecke zu gehen?"
Glock: "Es war schön, wieder zurück zu sein. Speziell Australien ist immer ein tolles Wochenende. Vom Auto her waren wir weit weg."
"Da fehlt es uns einfach extrem. Die kühleren Bedingungen und die härteren Reifen haben uns nicht ganz so gut getan. Hoffentlich können wir im 2. Freien Training noch einen Schritt nach vorne machen. Von den Rundenzeiten her wusste ich aber nach dem Test in Barcelona, dass wir hier weit hinten liegen würden."
Glock hofft auf einen Entwicklungssprung
Frage: "Was sagt dir dein Gefühl: Wo steht Marussia-Virgin in diesem Jahr?"
Glock: "Da, wo wir auch im vergangenen Jahr standen. Leider Gottes haben wir nicht wirklich den Schritt nach vorne gemacht, wie es zum Beispiel Lotus gelungen ist. Jetzt müssen wir schauen, dass wir noch einen Schritt hinkriegen und sehen, was die kommenden Rennen mit sich bringen."
Frage: "Dein Team nutzt lediglich den verstellbaren Heckflügel, verzichtet aber auf KERS. Wie groß ist der zusätzliche Nachteil durch diese Herangehensweise?"
Glock: "Das ist natürlich noch ein weiterer Nachteil im Hinblick auf die Topteams."
"Das wird uns bei der Rundenzeit nochmals etwas kosten. Wir müssen aber halt das Beste aus dem machen, was uns zur Verfügung steht. Bei den Europarennen sollten wir zusehen, mit einem größeren Update einen Schritt nach vorne zu machen."¿pbvin|512|3539||0|1pb¿
Die Qualifikation als erste Hürde
Frage: "Eine der neuen Regeln ist die Wiedereinführung der 107-Prozent-Hürde. Wie viele Sorgen bereitet auch diese Neuerung? Immerhin kann sie bedeuten, dass man nicht am Rennen teilnehmen darf..."
Glock: "Im Moment ist das schon ein bisschen eng. Wir waren im 1. Freien Training allerdings noch mit etwas mehr Benzin unterwegs. Ich hatte das Auto in diesem Jahr noch nicht mit viel Sprit bewegt. Das probierten wir am Freitagmorgen aus."
"Für uns kann es hier aber bereits eng werden. Wenn wir die Reifen nicht zum Arbeiten bekommen, ist es ein Nachteil. Hoffentlich fahren Red Bull und Co. in Q1 noch ein bisschen langsamer und vielleicht mit der harten Reifenmischung. Dadurch sollten wir einigermaßen dabei sein."
Frage: "Wer hat deiner Meinung nach die besten Titelchancen in diesem Jahr?"
Glock: "Ich denke, das 1. Freie Training zeigte schon ziemlich klar, dass Red Bull noch immer da ist. Man muss aber erst einmal abwarten, denn beim 1. Freien Training weiß man nie, was die anderen machen. Wer allerdings hinausfährt und auf Anhieb so schnell ist, hat im Winter sicherlich seine Hausaufgaben gemacht. Red Bull muss man ganz oben ansiedeln."

