• 09.07.2010 15:44

Glock: "Der neue Sektor gefällt mir nicht so gut"

Virgin-Fahrer Timo Glock über das neue Layout von Silverstone, die Fortschritte bei seinem Team und die Bodenwellen auf dem britischen Rennkurs

(Motorsport-Total.com/Sky) - Elf Runden konnte Timo Glock im ersten Freien Training zum Grand Prix von Großbritannien zurücklegen, doch vollkommen zufrieden war der deutsche Rennfahrer nicht. Zum einen, weil ihm der neue Arena-Kurs nicht unbedingt zusagt, zum anderen, weil sein VR-01-Rennwagen einmal mehr nicht die ganze Zeit über fahrtüchtig war. Ein Defekt im Benzinsystem sorgte dafür, dass Glock viele Minuten an der Box zubringen musste. Im Interview spricht der 28-Jährige über seine ersten Eindrücke.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Nachdenklich geworden: Timo Glock musste im ersten Training lange zuschauen

Frage: "Timo, du bist 2010 für das neue Virgin-Team am Start, das an diesem Wochenende sein erstes Heimrennen absolviert. Wie wichtig ist dieser Grand Prix für euch?"
Timo Glock: "Ein sehr wichtiger, weil natürlich auch viele unserer Sponsoren vor Ort sind. Wir sind ein britisches Team, da ist das vollkommen normal. Ähnlich ist es beim kommenden Rennen für mich, wenn wir in Hockenheim sind."#w1#

"Hier haben wir unsere erste große aerodynamische Veränderung am Auto und im ersten Freien Training war diese ziemlich positiv. Das war ein gutes Zeichen. Auf diese Weise wollen wir uns wieder etwas näher an Lotus heranarbeiten. Wir wollen um den zehnten Platz in der Konstrukteurswertung kämpfen, denn dabei geht es durchaus um viel Geld."

"Das ist den Zuschauern vielleicht gar nicht so sehr bewusst. Deshalb müssen wir viel aufholen. Das ist quasi ein Neustart für uns. Wir haben eben dieses erste halbe Jahr gebraucht, um unsere vielen Probleme auszusortieren. Das ist ein harter Weg. Es ist natürlich etwas beschwerlicher als die zwei Jahre bei Toyota."

"Wir haben eben dieses erste halbe Jahr gebraucht, um unsere vielen Probleme auszusortieren." Timo Glock

Frage: "Die Saisonhalbzeit steht unmittelbar bevor. Wie lautet dein Zwischenfazit?"
Glock: "Wenn man sich die Resultate ansieht, dann ist es schlecht gelaufen. Man kann den Fans aber nur schwer vermitteln, was wir im Team für Fortschritte machen. Wir sind mit einem komplett neuen Team in der Formel 1 am Start. Die Situation ist nun eben eine andere."

"Toyota hat sich damals zum Rückzug entschieden und das muss man akzeptieren. Schade, denn die Basis von Toyota für 2010 wäre meiner Meinung nach gut gewesen. Ich habe allerdings eine neue Herausforderung gefunden, an der ich Spaß habe. Ich bin glücklich mit diesem Team. Es ist halt ein langer Weg. Meine Fans wissen aber, dass ich niemals aufgebe. So langsam finden wir eine Richtung."


Fotos: Timo Glock, Großer Preis von Großbritannien


Glock: Das neue Layout gefällt nur bedingt

Frage: "Im ersten Freien Training konntest du aber nicht allzu viel Fahren, denn es wurde viel am Auto gearbeitet. Was war da genau los?"
Glock: "Leider Gottes habe ich das auch noch entdeckt. Ich wollte eine Sitzprobe machen und sah beim Aussteigen, dass Benzin aus dem Unterboden herauslief. Wir hatten ein Benzinleck und der Motor musste komplett abgebaut werden."

"Auch der Tank musste weg - und das alles hat halt sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch einmal zum Fahren kommen würde. Die Mechaniker haben also einen guten Job gemacht. Dadurch konnte ich noch einmal ein paar Runden zurücklegen. Ich bin allerdings etwas enttäuscht vom neuen Streckenlayout."

"Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch einmal zum Fahren kommen würde." Timo Glock

Frage: "Du bist enttäuscht? Kannst du das näher erläutern?"
Glock: "Der neue Sektor gefällt mir einfach nicht so gut, denn der alte Teil war viel flüssiger. Das hat viel besser zu Silverstone gepasst. Es gibt auch sehr viele Bodenwellen. Das hat man speziell im ersten Freien Training gesehen."

"Wir waren da ein bisschen zu optimistisch, was die Fahrzeughöhe anging. Das Auto lag etwas zu tief und prompt flogen die Funken. Das haben wir geändert und danach war es besser. Für meinen Geschmack war das alte Layout etwas flüssiger und schöner."

Frage: "Stichwort Bodenwelle: Wir haben einige Abflüge anderer Fahrer beobachtet. Ist diese eine Bodenwelle gefährlich oder noch im Rahmen?"
Glock: "Die Frage ist halt: Was macht das Auto an dieser Stelle mit 160 Kilogramm Sprit an Bord? Das ist aktuell noch ein Fragezeichen, denn diese Bodenwelle ist schon sehr extrem. Für einen neuen Streckenteil ist das sowieso ungewöhnlich - bei einem neuen Abschnitt sollte da schon alles in Ordnung sein. Anscheinend gab es dabei aber ein paar Probleme."

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