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Gesucht: 150 Millionen Dollar für eine Saison
Fords Verkaufsmodalitäten für das Jaguar-Team sind ungewöhnlich - bis zum 9. November muss eine endgültige Entscheidung fallen
(Motorsport-Total.com) - Der Verkauf des Jaguar-Teams ist noch immer nicht abgeschlossen, dabei endet die Einschreibefrist für die Teams der Formel-1-Saison 2005 in etwas mehr als zwei Wochen. Probleme bereitet dabei kaum das Finden eines Käufers, vielmehr sind es die Sicherheiten, die garantiert werden müssen, die eine Übernahme schwierig gestalten.

© xpb.cc
Lange Verhandlungen, keine Einigung - Jaguar steht weiter zum Verkauf
Ford könnte das Jaguar-Team durchaus fast zum Nulltarif abgeben. Die Amerikaner sind jedoch daran interessiert, dass das Team nicht zur Mitte der kommenden Saison die Rollläden wieder herunterlassen muss. So verlangt man in Detroit für das erste Jahr eine finanzielle Garantie von 150 Millionen Dollar, damit die Saison reibungslos verlaufen kann.#w1#
Diese Forderungen sind dennoch nicht sehr hoch, denn ein Käufer bekommt nicht nur eine komplette Infrastruktur eines Formel-1-Teams, sondern erspart sich auch noch die Einschreibegebühr in Höhe von 48 Millionen Dollar. Sollte Ford letztendlich keinen Käufer finden, so hätte dies durchaus dramatische Auswirkungen auf den Sport.
Das von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone an die TV-Anstalten garantierte Starterfeld von 20 Autos wäre dann nicht mehr haltbar, zwei Teams müssten ein drittes Auto einsetzen, um das Feld wieder zu füllen. Doch auch abseits aller Regelungen und Vereinbarungen wäre damit der endgültige Untergang von Ford in der Formel 1 besiegelt.
Dabei ist die Situation geradezu paradox. Ford war es, die in den 60er Jahren die Finanzierung des Cosworth-DFV-Motors übernahmen. Nachdem Lotus der Konkurrenz mit diesem Triebwerk auf und davon fuhr, entschied Fords Chef der Öffentlichkeitsarbeit, Walter Hayes, dass man den Motor auch an andere abgeben müsse - zum Wohle des Sports. Für 7.500 Pfund konnte man zu diesem Zeitpunkt also einen äußerst konkurrenzfähigen Formel-1-Motor kaufen.
Cosworth machte Kundentriebwerke in den folgenden Jahren zum Geschäft - und beileibe nicht zu einem schlechten. Doch mit der Übernahme des Stewart-Teams scheint sich Ford hoffnungslos übernommen zu haben, das Straucheln des Ford-Konzerns gab der Operation Formel 1 den Gnadenstoß. Nun hofft man darauf, einen Käufer zu finden, doch die Zeit rennt allen Beteiligten davon.
Dabei habe man die gesetzte Deadline für den Abschluss des Kaufes bereits um zehn Tage verlängert. "Wir müssen um den 9. November herum bescheid wissen, denn bis zum 15. müssen die Einschreibungen für die kommende Saison eingehen", so Jaguar-Sprecher Nav Sidhu. Unterdessen gehen die Arbeiten am nächstjährigen R6 unverändert weiter, die Hoffnung der Belegschaft scheint unerschütterlich.

