Gené zufrieden mit erstem Test des Ferrari-V8

An den vergangenen beiden Tagen wurde in Fiorano erstmals ein V8-Motor von Ferrari getestet - Sammeln von Daten im Vordergrund

(Motorsport-Total.com) - Am Dienstagmorgen rückte in Fiorano nach vielen Prüfstandstests erstmals ein 2,4-Liter-V8-Motor von Ferrari auf einer Rennstrecke aus. Marc Gené absolvierte die ersten Runden mit dem neuen Triebwerk für kommende Saison, welches zehn Zentimeter kürzer sein soll als sein V10-Vorgänger, weniger Benzin verbraucht und dennoch ähnlich laut ist.

Titel-Bild zur News: Marc Gené

Marc Gené durfte an den vergangenen beiden Tagen den Ferrari-V8-Motor testen

Der Motor hätte eigentlich erst im September auf der Strecke ausprobiert werden sollen, wurde aber dank eines Crashprogramms frühzeitig in ein F2004-Chassis aus dem Vorjahr eingebaut und mit zahlreichen Sensoren versehen, die alle möglichen Daten zur späteren Auswertung aufzeichneten. Für Ferrari war es das erste klassische V8-Experiment, denn bisher testeten die Italiener lediglich einen aktuellen V10, bei dem zwei Zylinder deaktiviert wurden.#w1#

Gené kam am Dienstag auf eine Bestzeit von 59.966 und steigerte sich gestern auf 59.305. Damit blieb er etwas mehr als drei Sekunden über dem im Februar 2004 von Michael Schumacher aufgestellten Streckenrekord, was angesichts eines zu erwartenden Handicaps von ungefähr 200 PS durchaus beachtlich wirkt. Außerdem hat es laut Auskunft des Teams an beiden Tagen keine nennenswerten technischen Probleme gegeben.

"Für einen Fahrer ist es ein großartiges Gefühl, mit einem neuen Motor bei dessen Streckendebüt fahren zu dürfen, und ich bin stolz, dass man diesen Moment mir anvertraut hat", erklärte der Spanier gegenüber Journalisten. "Beim ersten Test kommt es darauf an, so viele Informationen wie möglich zu sammeln, damit wir die Daten mit jenen vom Prüfstand vergleichen können. Außerdem haben wir zwischen den Runs genaue Untersuchungen durchgeführt, um etwaigen Problemen auf die Schliche zu kommen."

Positiv aufgefallen ist Gené die Fahrbarkeit des Motors, "speziell beim Beschleunigen", wie er sagte. Und: "Die Anhaltspunkte, die uns dieser Test geliefert hat, sind jedenfalls sehr interessant", so der 31-Jährige. Eben diese Anhaltspunkte werden nun von den Ingenieuren in Maranello ausgewertet, denn diese Woche sind keine weiteren V8-Tests mehr geplant. Gené ist zwar auch heute im Einsatz, soll diesmal aber nur die Autos für den Grand Prix der Türkei einfahren.