• 01.10.2001 00:02

Gemischte Gefühle bei Ferrari nach dem USA-Grand-Prix

Während sich Michael Schumacher über Platz zwei freute, war Rubens Barrichello über den Ausfall enttäuscht

(Motorsport-Total.com) - Mit gemischten Gefühlen ging der Grand Prix der USA für das Ferrari-Team zu Ende. Während Michael Schumacher hinter Mika Häkkinen Zweiter wurde, lag Rubens Barrichello bis kurz vor Schluss auf Platz zwei, ehe ihn ein Motorproblem zurückfallen ließ und schließlich zur Aufgabe zwang. Am Start konnte Michael Schumacher zunächst seine Führung verteidigen, ließ dann aber seinen Teamkollegen passieren, da dieser auf einer Zwei-Stopp-Strategie war. Der Brasilianer kam so schon in der 26. Runde zu seinem ersten Boxenstopp an die Box, während sich sein Teamkollege von Juan-Pablo Montoya überholen lassen musste. Nachdem alle Boxenstopps absolviert waren, lag Rubens Barrichello vor Michael Schumacher auf Rang zwei hinter Mika Häkkinen, bis ihn besagtes Motorproblem stoppte.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello (Ferrari)

Bis zu seinem Ausfall lag Barrichello an zweiter Stelle

Michael Schumacher: "Das war ein nettes Rennen mit wenig aufregenden Manövern für mich, abgesehen vom Duell mit Montoya. Ich weiß nicht genau, von wo er kam, weil ich auf dem langen Weg zur ersten Kurve nach innen zog. Dann sah ich im Rückspiegel, dass er noch weiter rechts war. Ich versuchte, ihm das Leben schwer zu machen, aber zu diesem Zeitpunkt waren unsere Reifen am Ende und nicht so gut wie seine. Vor meinem Boxenstopp hatte ich ein wenig Verkehr. Ich denke, dass unsere Reifenwahl nicht die richtige war, weil sie nicht so gut waren, wie wir das erwartet hatten. Das liegt daran, dass wir die Reifenwahl am Freitag trafen, als die Temperaturen nicht so hoch waren. Wenn wir das Auto untersuchen, können wir andere Gründe finden, warum wir heute nicht gewinnen konnten. Ich ließ Rubens vorbei, weil er auf einer Zwei-Stopp-Strategie war. Ich bin mit dem zweiten Platz zufrieden, weil ich ihn nur mit etwas Glück bekam. Ich freue mich für Mika, weil er verdient gewonnen hat, aber ich bin für Rubens natürlich enttäuscht."

Rubens Barrichello: "Da Michael die Meisterschaft schon gewonnen hat, habe ich vier Rennen mit der vollen Unterstützung vom Team, um ein Rennen zu gewinnen. In Spa lief es nicht gut, während in Monza bis zu meinem Problem beim Boxenstopp alles gut aussah. Hier schaute es auch gut aus, bis das Motorproblem auftauchte. Im letzten Teil des Rennens gewann ich eine halbe Sekunde pro Runde auf Häkkinen, als ich merkte, dass etwas mit dem Motor nicht stimmte. Es war eine Schande, als ich anhalten musste, weil ich meine Position so gut wie sicher hatte. Ich mag das Wort 'unglücklich' nicht, denn solche Dinge geschehen eben. Michael und ich hatten unterschiedliche Strategien, auch wenn es eng zwischen uns zuging. Er startete von der Pole Position und ich konnte ihn überholen. Mit dem Ersatzauto glaubten wir, dass ich heute gewinnen hätte können."

Jean Todt, Ferrari-Sportdirektor: "Ich bin für Rubens sehr enttäuscht, er ist ein großartiges Rennen gefahren. Er hatte eine konkurrenzfähige Strategie und war am Anfang sehr stark. Leider bekam er ein paar Runden vor dem Ziel ein Motorproblem. Rubens versuchte weiterzumachen, aber zwei Runden vor dem Ziel musste er seinen Wagen am Rand der Strecke abstellen. Es ist eine Schande, dass der Motorschaden zu diesem Zeitpunkt in der Saison passiert ist. Jetzt müssen wir die Ursache dafür finden. Allerdings müssen wir akzeptieren, dass einmal im Jahr ein Motor kaputt geht. Michael war auf einer Ein-Stopp-Strategie und wurde von Häkkinen überholt, als dieser seinen Boxenstopp sieben Runden später machte. Dann wurde Michael Zweiter. Bei noch einem ausstehenden Rennen sind die ersten drei Plätze in der Konstrukteursweltmeisterschaft jetzt entschieden, aber der Kampf um Platz zwei bei den Fahrern geht noch weiter. Allerdings machte Rubens Ausfall heute den Kampf mit Coulthard schwierig."