Gekränkter Mateschitz: "Lassen uns nichts nachsagen"

Vom gescheiterten 'Projekt Spielberg' enttäuscht, bietet 'Red-Bull'-Chef Dietrich Mateschitz an, den alten A1-Ring wieder aufzubauen

(Motorsport-Total.com) - Gestern hat 'Red Bull' das 700 Millionen Euro schwere 'Projekt Spielberg' endgültig für tot erklärt. Dies bedeutet jedoch nicht nur, dass der gigantische Motorsport-Themenpark, der in der wirtschaftlich gebeutelten Aichfeld-Region entstehen hätte sollen, nicht gebaut wird, sondern auch, dass in Spielberg eine Bauruine ohne Zukunft steht.

Titel-Bild zur News: Dietrich Mateschitz

Dietrich Mateschitz ist gekränkt, will sich aber nichts nachsagen lassen

In der Annahme, dass das 'Projekt Spielberg' umgesetzt wird, hat 'Red Bull' im vergangenen Herbst die Anlagen des alten A1-Rings abgerissen. Dort, wo früher einmal der Boxenkomplex, das Medienzentrum und die Haupttribüne gestanden sind, befinden sich heute nur noch Reste des Bauschutts und blanke Erde. Lediglich die Fahrbahn selbst ist noch in ihrem ursprünglichen Zustand vorhanden.#w1#

A1-Ring: "Falsche Rennstrecke am falschen Platz"

Doch was soll nun mit dem Gelände geschehen? "Wenn es Wunsch des Landes Steiermark ist, dann werden wir den Ring wieder so hinstellen, wie wir ihn vorgefunden haben", bot ein offensichtlich gekränkter Dietrich Mateschitz im Interview mit der 'Kleinen Zeitung' an. "Wenn man eine falsche Rennstrecke am falschen Platz haben will, die jährlich zwei Millionen Verlust schreibt, dann kommen wir diesem Wunsch natürlich nach."

Für den Rückbau des A1-Rings würde der Energydrink-Hersteller "bis auf den letzten Cent" selbst in die Tasche greifen, versicherte Mateschitz: "'Red Bull' lässt sich doch nichts nachsagen." Von einer Neueinreichung des 'Projekts Spielberg' in veränderter Form will er aber nichts wissen: "Da gibt es einfach nichts zu interpretieren, nichts herumzubiegen. Die Rechtssituation ist so eindeutig. Es ginge nicht, ob ich wollte oder nicht."

Von Semmeln und anderen Spielberg-Alternativen...

Auch für komplett andere Pläne in Spielberg, wie sie von der Landespolitik zur Belebung der Wirtschaft im Aichfeld angedacht werden, ist der 60-jährige Österreicher nicht zu gewinnen: "Sollen wir vielleicht mit Fördergeldern die 27. Therme bauen? Wenn du beim Bäcker vier Semmeln kaufen willst, nimmst du auch nicht vier 'Vinschgerln' (österreichisches Gebäck; Anm. d. Red.), weil er keine Semmeln mehr hat."

Indes muss sich Landeshauptfrau Waltraud Klasnic von der konservativen ÖVP herbe Kritik gefallen lassen, weil das Projekt gescheitert ist. Die Tatsache, dass den Plänen aufgrund eines Beschlusses des Umweltsenats wegen Lärm- und Schadstoffbelästigung im Dezember die Grundsatzgenehmigung entzogen worden ist, sei auf unprofessionelle Projektbegleitung seitens der Landesregierung zurückzuführen, heißt es in den Medien.