• 05.09.2004 15:53

"Geisterfahrer" Schumacher: "Unkraut vergeht nicht"

50.000 Fans feierten einen bestens gelaunten Michael Schumacher, der den Nürburgring mal eben gegen die Fahrtrichtung abfuhr

(Motorsport-Total.com/sid) - Als Michael Schumacher um 14:38 Uhr mit dem Hubschrauber auf der Zielgeraden des Nürburgrings landete, kannte der Jubel von rund 50.000 Fans scheinbar keine Grenzen mehr. Die Zuschauer empfingen den Rekord-Weltmeister sieben Tage nach dem Gewinn des siebten Formel-1-Titels mit Jubelschreien und Fanfaren, und der Kerpener bot den als Ehrengast der Ferrari-Days alles, was das Schumi-Herz begehrt: "Ballettvorführungen" in Ferrari- und Maserati-Rennern und vor allem über Lautsprecher die Entwarnung über seinen Gesundheitszustand drei Tage nach dem schweren Testunfall von Monza.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher genoss seinen Auftritt am Nürburgring

"Unkraut vergeht nicht, mir geht es eigentlich ganz gut", sagte der 35-Jährige, dessen Start beim Ferrari-Heimspiel am kommenden Sonntag ebenfalls in Monza momentan nichts im Weg steht. Bei dem schweren Unfall war Schumacher bei Tempo 345 wegen eines Reifenschadens von der Strecke abgekommen und gegen die Leitplanke geprallt. Der Ferrari F2004 wurde dabei völlig zerstört, Schumacher flog nach einer ganz kurzen Verschnaufpause auf dem Grünstreifen noch am Abend nach Hause in die Schweiz. "Im Verhältnis dazu, was in Monza abgegangen ist, bin ich noch ganz gut davongekommen", meinte Schumacher, den nur "ein paar kleine" Wehwehchen plagen.#w1#

Für die Ferrari-Fans auf dem Nürburgring kann Schumacher allerdings nicht oft genug gewinnen, sie bejubelten ihr Idol bei jeder Aktion - egal, ob er mit RTL-Reporter Kai Ebel in einem Straßen-Ferrari über die Strecke fuhr und den Fernsehmann fast sprachlos machte, ob er mit seinem Formel-1-Boliden auf der Zielgeraden Vollbremsungen, Starts und Donuts vorführte oder sogar zwei Runden als "Geisterfahrer" in entgegengesetzter Richtung fuhr. "Das habe ich bisher auch noch nie gemacht, dafür war das die ideale Gelegenheit", sagte Schumacher, der die Riesen-Stimmung bei bestem Wetter in der Eifel in vollen Zügen genoss. "An so einem Tag herrscht eine ganz andere Atmosphäre als am Formel-1-Wochenende. Das ist einfach nur Freude pur", erklärte Schumacher.