• 14.08.2017 13:50

  • von Roman Wittemeier

Gehalt hängt von Erfolg ab: Formel-1-Boss mit Motivation

Liberty Media entlohnt Formel-1-Boss Chase Carey größtenteils erfolgsabhängig: Aktuelle Umsätze steigen, Investitionen drücken auf die Gewinne

(Motorsport-Total.com) - Mit seinen Geschäften in der Formel 1 hat der langjährige Chefvermarkter Bernie Ecclestone ein geschätztes Vermögen von rund 3,1 Milliarden Euro angehäuft. Seit dem Verkauf der Mehrheitsanteile an die US-amerikanische Liberty Media fließen die Gelder anders. Der neue Boss Chase Carey muss erfolgreich wirtschaften, um seine Einkünfte aufzubessern. "Seinen Vertrag legen wir nicht offen, aber Tatsache ist, dass ein Großteil der Einkünfte von Chase Carey erfolgsabhängig ist", so Liberty-Boss Greg Maffei.

Titel-Bild zur News: Chase Carey

Chase Carey verdient bei guten Geschäften der Formel 1 mit Zoom

Klarext: Schreibt die Formula One Management (FOM) große Gewinne, fällt auch mehr für Carey persönlich ab. Der US-Manager konnte bisher kaum reiche Ernte einfahren. Zwar stieg im ersten Halbjahr 2017 der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um drei Prozent auf 616 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund520 Millionen Euro), aber gleichzeitig brach der Gewinn um 50 Prozent ein. Auf der Habenseite standen von Januar bis Juni dieses Jahres nur noch 45 Millionen Dollar.

Für den Einbruch des Gewinns gibt es eine deutliche Erklärung: Chase Carey und seine Mitstreiter investieren große Summen in die Verbesserung der Strukturen. Man holte erfahrenes Personal wie beispielsweise Ross Brawn an Bord, führte unter anderem einen aufwändigen Event in London durch und baut derzeit gerade die digitalen Plattformen aus, um für die multimediale Zukunft besser gerüstet zu sein. "Wir haben rund 70 bis 75 Mitarbeiter, haben unseren Stab fast verdoppelt", verrät Carey im Gespräch mit 'motorsport.com'.

Die Führungskräfte seien nun an Bord, es gelte in den kommenden Monaten entsprechende Teams um das Toppersonal herum zu installieren. Ursprünglich, so Carey, hatte man im Businessplan 50 Millionen Dollar für den Aufbau der Strukturen veranschlagt. "Da müssen wir im Herbst aber nochmal nachbessern", sagt er, "denn wir brauche mehr als nur zusätzliche Mitarbeiter. Wir hatten zum Beispiel den Event in London. Wir müssen mehr davon veranstalten, denn so binden wir die Fans enger an uns."


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"Bisher haben wir keine wirklich adäquate digitale Plattform. Auch in diesem Bereich müssen wir noch weiter investieren. In den kommenden Monaten werden wir unsere diesbezüglichen Pläne genauer definieren", sagt der neue Formel-1-Boss. Die Aufstellung einer präzisen Marschroute sei "work in progress", heißt es. Ein Element zur Steigerung von Einkünften hat man bereits umgesetzt. "Wir haben einen Kredit von einer Milliarde abgelöst und bekommen nun bessere Konditionen. Für sparen dadurch 90 Millionen Dollar pro Jahr."