• 31.07.2011 18:15

  • von Marco Helgert

Gefährlicher Dreher von D'Ambrosio, Glock zufrieden

Marussia-Virgin war im Regen zu Beginn gut unterwegs, danach wurden die Rennen der beiden Fahrer eher einsam, bis D'Ambrosio für Aufsehen sorgte

(Motorsport-Total.com) - Die Bedingungen in Ungarn spielten dem Marussia-Virgin-Team nur teilweise in die Hände. In den regnerischen Bedingungen zu Beginn konnten Timo Glock und Jerome D'Ambrosio gut mithalten, bei abtrocknender Piste fielen beide aber wieder zurück. Während Glock als 17. das Ziel erreichte, musste D'Ambrosio den HRT von Daniel Ricciardo durchlassen. Grund war ein Dreher in der Boxengasse, als der Belgier gerade zum Reifenwechsel bei seiner Crew vorfahren wollte. Glücklicherweise wurde niemand getroffen, auch das Auto blieb unbeschädigt.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock hielt sich zu Beginn sogar vor Nick Heidfeld im Renault

"Das war ein interessantes Rennen heute, das muss ich sagen. Und Spaß hat es auch gemacht", so Glock. "Ich hatte einen tollen Start und lag vor Heidfeld und anderen schnelleren Autos - und ich konnte vor ihnen bleiben. Nachdem es trocken wurde, zogen sie natürlich alle vorbei. Dann konzentrierte ich mich auf mein Rennen und kontrollierte die Lücke nach hinten."

Wichtig waren dann die Zeitpunkte für die Reifenwechsel. "Als es wieder begann zu regnen, trafen wir die richtige Entscheidung und blieben auf den Slicks", so der Wersauer. "Es war nicht einfach, heute auf der Strecke zu bleiben, aber ich habe es richtig hinbekommen. Das war vom Team eine tolle Leistung. Sie haben die richtigen Entscheidungen getroffen und großartige Boxenstopps gemacht. Dank an alle für die Arbeit bis zu Rennen elf, nun haben sie eine Pause verdient, damit wir kämpferisch nach Spa zurückkommen können."

Für eine aufregende Szene im Rennen sorgte D'Ambrosio, der sich fast in seine Boxencrew hineindrehte. "Ich bin wirklich enttäuscht", so der Belgier. "Die Bedingungen waren wirklich nicht einfach. Ich hatte einen guten Start und freute mich, aber als der Regen kam, machte ich einen Fehler, wechselte auf Intermediatereifen, doch ich hätte besser auf Slicks bleiben sollen. Ich verlor wegen der Stopps viel Zeit und einen haarigen Moment hatte ich auch, als ich mich in der Boxengasse drehte. Glücklicherweise hat das Auto niemanden getroffen. Das war ganz klar nicht mein bestes Rennen."

"Von Timo war das ein unglaublicher Start in das Rennen. In nassen Bedingungen konnte er mit Autos kämpfen, die im Trockenen sonst mehrere Sekunden schneller sind als wir", so Teamchef John Booth. "Der Rest von Timos Rennen verlief klaglos. Er und die Ingenieure trafen gute Entscheidungen, speziell, als der Regen wiederkam. Er blieb auf Slicks draußen."


Fotos: Marussia-Virgin, Großer Preis von Ungarn


"Auch Jerome schlug sich gut, aber seine Entscheidung für den Wechsel auf Intermediate war nicht gut. Mit mehr Regen hätte sich diese Entscheidung aber auszahlen können", fährt er fort. "Die Boxenmannschaften waren heute beispielhaft, die Stopps waren bei den widrigen Umständen konstant. Die letzten Boxenstopps für die beiden Fahrer wurden von der rutschigen Anfahrt zur Box beeinflusst. Leider verlor Jerome da das Auto aus der Kontrolle."

Der Rückblick auf die erste Saisonhälfte fällt für Booth gemischt aus. "Wir sind froh, dass unsere Zuverlässigkeitsprobleme gelöst sind, aber bei der Leistungsfähigkeit steht noch Arbeit an", erklärt er. "Die vergangenen Wochen ging es auf und ab, aber es gab auch viele Höhen dabei. Nun gehen alle in die wohlverdiente Pause und ich bin sicher, dass die Batterien in Spa dann wieder voll sind."