• 07.10.2016 12:03

  • von Dominik Sharaf

"Gefährlich!": Grosjean nach Bremsproblem stinksauer

Der Franzose geht nach seinem Trainingsausritt Brembo an, doch offenbar war eine zu kühle Bremse verantwortlich - Problem angeblich gelöst, doch Zweifel bleiben

(Motorsport-Total.com) - Romain Grosjeans Abflug im ersten Freien Training zum Japan-Grand-Prix am Freitag wird zum Politikum für die US-amerikanische Haas-Mannschaft: Wei das Team offiziell bestätigt, führte wieder ein Bremsproblem zu stehenden Rädern, woraufhin der Franzose einen Ausritt nicht mehr verhindern konnte. Schon im Funk bezeichnete Grosjean die Verzögerungsleitung als "scheiße" und forderte seinen Renningenieur dann patzig auf, doch bitte in seinem Rennsitz Platz zu nehmen.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean konnte es in Suzuka nur anfangs unbesorgt fliegen lassen Zoom

Im Gespräch mit den Journalisten legt er nach: "Du fährst 320 km/h, die Bremse geht nicht. Wie würdest du reagieren? Es könnte gefährlich sein und das sind Dinge, die ich nicht akzeptiere." Die Probleme bei Haas sind nicht neu. Schon in Malaysia explodierte eine Bremse, Hersteller Brembo wurde in die Pflicht genommen. Da knüpft Grosjean an: "Ich gehe nicht das Team, sondern den Zulieferer an", sagt er und verweist auf seine Situation: "Ganz normal, dass ich etwas genervt bin."

In Sepang blieb Grosjean unverletzt und fürchtet sich vor neuerlichem Versagen auf der schnellen Bahn in Suzuka. "Es ist ein bisschen viel. So sucht man sich nicht die letzten fünf Meter, um später zu bremsen", befürchtet er Auswirkungen auf die Leistung, zumindest in den Trainings. "Es werden Kompromissrunden." Bei Haas arbeitet man an der Sache und will über Nacht Hand anlegen.

Im Gespräch mit 'Autosport' sagt Teamchef Günther Steiner: "Die Bremse ist nicht kaputtgegangen, sie hat nur nicht gebissen. Es gab aber genügend Verzögerung, ein Rad ist stehengeblieben und er ist geradeaus gefahren. Wir mussten nur etwas das Anwärmen anpassen." Sind Karbonbremsen zu kühl, funktionieren sie nicht. Ein anderes Problem als in Malaysia, weshalb Steiner keinen Grund zur Sorge erkennt. "Viel schlimmer ist die fehlende beim Bremsen. Er braucht wieder Zutrauen."

Trotz kleinem Schaden und Zeitverlust sicherte sich Grosjean Rang 13 im Gesamtklassement des Tages. Esteban Gutierrez kam über den 17. Platz nicht hinaus - jedoch hatte auch er ein schwerer wiegendes Problem mit dem Turbolader. Der Mexikaner bläst die Backen auf: "Ein schwieriger Tag. Wir haben versucht, ein bisschen zu experimentieren und den besten Kompromiss in jedem Bereich zu finden." Das sei gelungen, jedoch ärgert sich Gutierrez über die verlorene Trainingszeit.