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  • 03.08.2008 20:04

Gass: "Davon können wir gerne mehr haben..."

Toyotas Chefingenieur war nach dem zweiten Platz von Timo Glock naturgemäß sehr angetan von der Leistung des amtierenden GP2-Meisters

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Was für ein Wochenende für Timo Glock: Erst verblies der Wersauer in der Qualifikation zum Großen Preis von Ungarn einige Größen der Formel-1-Welt, um anschließend im Rennen noch einmal ganz groß aufzutrumpfen. Am Ende sprang der zweite Rang hinter Heikki Kovalainen dabei heraus - das Ergebnis von einer soliden Leistung sowie der nötigen Portion Glück. Dieter Gass, Chefingenieur bei der in Köln ansässigen Toyota-Truppe, äußerte sich nach dem Zieleinlauf begeistert über den Podiumscoup von Glock.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Jubel bei Toyota - Timo Glock stürmte in Ungarn unwiderstehlich auf das Podium

Frage: "Dieter, der zweite Platz ist doch etwas ganz Besonderes, zumal Kimi Räikkönen auf P3 gelandet ist..."
Dieter Gass: "Ja, klar. Das ganze Rennen war unglaublich schwierig. Wir mussten uns sowohl nach vorne als auch nach hinten orientieren, um die beste Strategie zu wählen. Den zweiten Stopp haben wir etwas vorgezogen, aber das war wirklich ein unglaubliches Rennen."#w1#

Vorgezogener Stopp macht Toyota glücklich

Frage: "Warum hat heute alles gepasst?"
Gass: "Wir waren das ganze Wochenende solide unterwegs, insbesondere mit Timo. Er war von Anfang an schnell dabei und konstant, was man auch schon gestern im Qualifying gesehen hat. Und dann kommt natürlich auch noch ein bisschen Glück dazu."

Frage: "Habt ihr heute viel mehr per Funk kommuniziert als sonst, weil da vielleicht ein Tick mehr Nervosität da war?"
Gass: "Nein, Nervosität war das nicht. Wir haben uns bloß Sorgen darüber gemacht, wo er nach seinem Stopp wieder auf die Strecke kommen würde. Als Felipe Massa vor uns lag, da hat Timo pro Runde 1,5 Sekunden verloren."

"Zu diesem Zeitpunkt war Timo in einer Phase, wo er sehr schnell unterwegs war und so mussten wir abwägen, ob wir mit einem frühen Stopp unter Umständen besser dastehen würden. Also haben wir noch zwei Runden abgewartet, um das zu beobachten und haben dann den Stopp tatsächlich vorgezogen. Das lief aber alles im Rahmen der üblichen Kommunikation."

Anspannung bei Räikkönens Aufholjagd

Frage: "Hat der Kampf gegen Kimi Räikkönen auch an ihren Nerven gezerrt?"
Gass: "Ja, klar. Kimi kam mit Siebenmeilenstiefeln näher. Man hat hier deutlich den Einfluss der Reifen gesehen, denn Kimi war auf den Option-Reifen sehr schnell, auf Prime eher weniger."

"Bei Timo war das genau umgekehrt, weshalb er gegen Rennende mehr in Schwierigkeiten steckte. Wir hatten aber einen sehr starken letzten Sektor, wo es vor allem darauf ankommt, schnell aus der letzten Kurve zu kommen. Das wiederum macht einen Überholvorgang am Ende der Geraden recht schwierig, das hat also gut gepasst."

Frage: "War das jetzt so etwas wie der Durchbruch für Timo Glock?"
Gass: "Das will ich doch hoffen! Davon könnten wir gerne mehr haben..."