• 21.02.2004 10:57

  • von Marcus Kollmann

Gascoyne: TF104 konstanter aber nicht schnell genug

Mike Gascoyne spricht über Toyotas Fehler im letzten Jahr, den TF104 und warum die Fahrer im Moment nicht das Problem sind

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Fans und Experten stimmen gleichermaßen darin überein, dass die Toyota-Piloten Olivier Panis und Cristiano da Matta in der letzten Saison gute Arbeit im Cockpit geleistet haben.

Titel-Bild zur News: Toyotas Technischer Direktor der Chassisabteilung Mike Gascoyne

Ist bereit Toyota an die Spitze der F1 zu führen: Mike Gascoyne

Da die Verträge mit beiden Fahrern aber am Ende des Jahres auslaufen, und Toyota mit großen Schritten in die Phalanx der Top-Teams vorstoßen möchte, sowie der Fahrermarkt bereits jetzt schon in Bewegung ist, steht hinter der Weiterverpflichtung der jetzigen Fahrerpaarung auch ein Fragezeichen.

Möglicherweise könnte die nicht undenkbar erscheinende Verpflichtung eines Ralf Schumacher oder David Coulthard dem japanischen Rennstall durch die Erfahrung dieser Piloten schneller ermöglichen an die Spitze der Formel 1 zu gelangen. Toyotas Technischer Direktor (Chassis), Mike Gascoyne, sieht das jedoch nicht so.#w1#

"Die Fahrer sind im Moment nicht unser Problem"

"Olivier ist schon immer schnell gewesen, wenn man ihm das richtige Auto zur Verfügung gestellt hat. Cristiano ist ein starker Racer, der letztes Jahr im Vergleich zu Olivier nur bei der reinen Geschwindigkeit etwas zu kämpfen hatte. Wenn wir aber ein schnelleres Auto als die anderen Teams haben, werden die Fahrer damit Rennen gewinnen. Die Fahrer sind im Moment nicht unser Problem", bricht Gascoyne für Panis und da Matte eine Lanze.

"Wir müssen einfach einen schnelleren Boliden konstruieren", erklärte der Engländer gegenüber 'ITV', dass aus seiner Sicht erst einmal das Auto auf Top-Niveau gebracht werden muss.Genau dafür wird Gascoyne verantwortlich sein, doch über Nacht kann auch er keine Wunder bewirken. Dass er ein Team aber aus dem Mittelfeld wettbewerbsfähig machen kann, hat der 40-Jährige bereits bei Renault bewiesen.

Toyota durchläuft gleichen Prozess wie Renault

"Als ich bei Renault war, standen wir unter großem Druck das Auto zu verbessern. Ich machte den Verantwortlichen klar, dass das Zeit benötigen würde, wir aber auf lange Sicht hin das Richtige tun würden. Ich wurde dafür kritisiert und einige Leute waren sogar der Meinung man würde mir den Laufpass erteilen, doch wir hielten unser Versprechen und lieferten die Performance zum entsprechenden Zeitpunkt und seither ist es mit Renault nur aufwärts gegangen. Dieser Prozess findet jetzt gerade auch hier bei Toyota statt."

Gascoyne über Toyotas Schwächen im Vorjahr

"Letztes Jahr hat Toyota Leistungssprünge gehabt aus denen sie aber kein Kapital schlagen konnten. Sie waren nie konstant und das letztjährige Auto ließ sich schwer abstimmen und. Darüber hinaus fehlte ihnen eine gewisse Erfahrung und sie machten Fehler in Sachen Setup und Strategie. Sie suchten immer nach Sofortlösungen, wohingegen man mit ausreichender Erfahrung lernt ruhig zu bleiben wenn die Dinge schief laufen. Es ist aber sehr einfach im Laufe eines Grand Prix-Wochenendes den Kopf zu verlieren", äußerte sich Gascoyne auch über die Schwächen des erst seit 2002 in der Königsklasse antretenden Rennstalls in der Vergangenheit.

TF104 ist "nicht schnell genug"

Dafür, dass man 2004 nicht wieder die gleichen Fehler an den Rennwochenenden macht, soll und wird Gascoyne sorgen. "Ich werde bei allen Rennen dabei sein und das Schiff steuern", erklärte er. Seine Aufgabe wird ihm aber ein wenig auch dadurch erleichtert, dass die Basis natürlich besser als in den letzten beiden Jahren ist.

"Das Auto ist konstanter, aber letztlich nicht schnell genug. Wir werden aber das Beste herausholen", versprach der Technische Direktor, der Platz fünf in der Konstrukteursmeisterschaft als machbar ansieht und "vier Entwicklungsschritte" für den TF104 über die Saison ankündigte.

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