• 12.09.2006 12:59

  • von Fabian Hust

Gascoyne steckt sich realistische Ziele

Mike Gascoyne kehrt bald wieder nach Silverstone zurück und möchte mit Spyker MF1 Racing mittelfristig die Rückkehr ins Mittelfeld schaffen

(Motorsport-Total.com) - Das MF1 Racing-Team ist nicht nur an den niederländischen Sportwagenbauer Spyker verkauft worden, im Rahmen des Großen Preises von Italien in Monza hat das Team zudem bekannt gegeben, dass man mit Mike Gascoyne einen bekannten Mitarbeiter unter Vertrag genommen hat - jedoch nicht als Technischen Direktor, denn diese Rolle wird James Key behalten.

Titel-Bild zur News: Mike Gascoyne

Mike Gascoyne kehrt bei Spyker MF1 Racing zu seinen Wurzeln zurück

Die Erfahrung des 43-Jährigen wird dem Team der hilfreich sein, die gesteckten Ziele zu erreichen, so arbeitete der Brite bereits bei McLaren, Tyrrell, Sauber, 1998 und 1999 bei Jordan (also dem Vorgänger-Rennstall von MF1 Racing), ab 2001 bei Renault und zuletzt seit Ende 2003 bei Toyota, wo man ihm jedoch kürzlich den Laufpass gegeben hat. Dort steht er noch bis zum 1. November unter Vertrag.#w1#

Zusammen mit Jordan hatte Gascoyne sogar Rennen gewinnen können, für ihn ist der Wechsel zu Spyker eine Rückkehr zu den Wurzeln, wie er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur 'Reuters' erklärte. In dem Team, dessen Ressourcen nicht einmal annähernd mit jenen von Toyota mithalten können, bekommt er es nicht nur mit einer anderen Herausforderung, sondern natürlich auch mit anderen Zielen zu tun.

"Dort gehst du nicht hin und sagst, dass man in drei Jahren um den WM-Titel mitfahren wird, denn es ist klar, dass dies nicht passieren wird", so Gascoyne. "Es ist für mich also eine völlig andere Herausforderung, aber für mich ist es wohl eine, mit der ich zu meinen Wurzeln zurückkehre und in der ich am besten bin. Es ist für mich zu diesem Zeitpunkt meiner Karriere die richtige Herausforderung für mich."

Aus dem einstigen Jordan-Team möchte Gascoyne wieder jenes Team machen, das es einmal war. Man möchte eine sehr schlanke und effiziente Struktur, viel mehr sei mit dem zur Verfügung stehenden Budget auch gar nicht möglich: "Es ist ein Team, das ich sehr gut kenne, denn ich habe dort gearbeitet und wir haben zusammen Rennen gewonnen. Wir hatten dort 1999 eine Menge Spaß."

Gascoyne hat es zum Ziel, vor allem dank der umfangreichen Änderungen am Reglement ab der Saison 2008, den Rennstall in ein "solides Mittelfeld-Team" zu verwandeln: "Ich werde nicht vor dem 1. November anfangen zu arbeiten, ich denke also, dass der Beginn des kommenden Jahres erneut sehr schwierig werden wird. Aber natürlich wollen wir das Team so früh wie möglich verbessern."

Gascoyne, der bei Toyota zuletzt gewaltig unter Druck gestanden war, gibt zu, froh zu sein, zwangsweise eine Pause einlegen zu müssen. Er habe die Zeit genutzt, um über seine Zukunft nachzudenken und ihm sei schnell klar geworden, dass er wieder in seinen alten Job zurückkehren möchte: "Du sitzt da und schaust dir die Rennen an und dann lodert das Feuer wieder auf. Das ist bei mir in den letzten Monaten sicherlich passiert."