Gascoyne: Ein Sieg muss das Ziel sein
Toyotas Technikchef sträubt sich, dieses ehrgeizige Ziel direkt zu formulieren, doch angesichts der Teamentwicklung bestehe der Anspruch auf Siege
(Motorsport-Total.com) - Ungewöhnlich früh stellte Toyota im Dezember das neue Auto für die neue Saison 2006 vor. Bis zum ersten Rennen in Bahrain wird dieses Modell jedoch noch zahlreiche Änderungen erfahren, die auch Jarno Trulli wieder helfen sollen, Vertrauen zu bekommen. Der kurz vor Saisonende 2005 eingeführte TF105B behagte dem Italiener nicht, das Fahrverhalten war auf seine Bedürfnisse nicht zugeschnitten.

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Die Hoffnungen von Gascoyne auf den Premierensieg sind nicht zu überhören
Das Konzept der Vorderradaufhängung des TF105B wurde dennoch für den TF106 übernommen. "Das Auto war schon sehr unterschiedlich, und Jarno hatte sehr wenig Zeit, sich daran zu gewöhnen, daher hatte er Probleme", erklärte Toyotas Technikchef Mike Gascoyne gegenüber 'autosport.com'. "Der Vorderwagen war besser, aber es wurde ein Problem gelöst, das Jarno gar nicht hatte. Beim TF106 haben wir den Vorderwagen quasi übernommen, jedoch auch den Heckbereich verbessert, was das Auto wieder in die Balance brachte."#w1#
Obschon Trulli bei ersten Versuchen wieder ein schlechtes Gefühl für das Auto entwickelte, so besserte sich Situation während der umfangreichen Testtage. Nun blickt der Italiener äußerst optimistisch auf die kommende Saison. Das Image eines Piloten, der im Qualifying außergewöhnlich ist, im Rennen aber zurückfällt, hat er nach Gascoynes Meinung jedoch längst abgeschüttelt.
"Jarno hat in Bahrain und Malaysia gezeigt, dass er etwas leisten kann, wenn wir ihm das Auto dazu geben", erklärte er. An den Trainingstagen arbeitet er gewissenhaft auf ein gutes Auto hin, was sich im Qualifying auszahlen würde. "Wenn sich die Balance im Rennen aber ändert, dann reagiert er sehr sensibel darauf. Wenn wir ihm also ein Auto geben, dass im Rennen eine gleich gute Balance wie im Qualifying hat, dann kann er etwas zeigen. Es liegt an uns, ihm ein Auto zu geben, das ihm Zuversicht verleiht."
Da Ralf Schumacher bereits mit der geänderten Mechanik des TF105B besser zurechtkam, hofft Gascoyne auf den Anbruch der großen Zeiten bei Toyota. Das Jahr 2005 schloss man als Gesamtvierter ab, ein drittes Auto wird man am Freitag daher nicht mehr einsetzen dürfen, doch gleichzeitig steigt auch der Anspruch an die eigenen Leistungen, und nach einigen Podestplätzen soll nun der erste Sieg folgen.
"Ich persönlich denke, dass das Ziel sein sollte", erklärte er. "Als ich bei Renault war, gewannen wir im dritten Jahr, es ist eine ganz natürliche Entwicklung. Ich persönlich wäre also enttäuscht, wenn wir es nicht schaffen sollten, aber da spielen auch viele Faktoren eine Rolle. Auch etwas Glück muss man haben. Es wäre aber einfach, große Ansprüche anzumelden. Das möchte ich nicht tun. Aber ich kann sagen, dass wir sehr zuversichtlich sind."

