• 31.10.2016 01:32

  • von Benjamin Horbelt

"Funk-Motzki" Vettel gegen Rennleitung: "Fuck off, Charlie!"

Die umstrittene Fahrweise von Max Verstappen ließen Sebastian Vettels Emotionen in Mexiko aufkochen - Seine Schimpfworte machen selbst vor der Rennleitung nicht Halt

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel sorgte beim Großen Preis von Mexiko für einen Eklat, nachdem dieser sich mit Hilfe zahlreicher Schimpfworte über die aggressive und im Fahrerlager durchaus umstrittene Fahrweise von Max Verstappen im Boxenfunk aufregte. Dabei beschimpfte der Ferrari-Pilot auch Rennleiter Charlie Whiting mit den Worten: "Hier ist eine Nachricht für Charlie: Fuck off! Fuck off!".

Zuvor war der vor ihm fahrende Verstappen in der ersten Kurve über das Gras gerast, um ein Überholmanöver von Vettel zu verhindern. Vettel-Verfolger Daniel Ricciardo kam daraufhin immer näher, bis es sogar zu einer leichten Berührung der Boliden kam. Das Verhalten von Verstappen wollte sich der viermalige Formel-1-Weltmeister nicht gefallen lassen, was der Deutsche über Funk sofort mitteilte. Ferrari-Renningenieur Riccardo Adami und Teamchef Maurizio Arrivabene konnten Vettels emotionalen Wutausbruch kaum bremsen.

Vettel: "Beweg dich, beweg dich verdammt nochmal. Er ist ein..."
Vettel: "Bin ich der einzige oder seht ihr nicht, was ich sehe? Er drängt mich zurück in Ricciardo!"
Vettel: "Im Ernst jetzt. Ich werde jemanden schlagen. Ich glaube, ich habe einen Platten."
Ingenieur: "Die Reifen sind in Ordnung, die Reifen sind in Ordnung!"
Vettel: "Er muss mir die Position zurückgeben. Ende der Geschichte!"
Ingenieur: "Charlie hat gesagt..."
Vettel: "Hier ist eine Nachricht für Charlie: Fuck off! Fuck off!"
Ferrari-Teamchef Arrivabene: "Sebastian, beruhige dich! Das wird untersucht. Ich weiß, dass das nicht fair ist. Aber beruhige dich! Konzentriere dich und wir besprechen das hinterher."
Vettel: "Ok, verstanden Maurizio."

Der Ferrari-Pilot bestätigte nach dem Rennen, dass er im Anschluss sofort das Gespräch mit dem zuvor im Funk öffentlich beschimpften FIA-Rennleiter Whiting gesucht habe. "Ich habe sofort mit ihm gesprochen - aus Respekt. Das sollte man nicht sagen. Ich verstehe aber nicht, dass man mich da in eine Ecke stellt", sucht Vettel nach seinem Wutausbruch nach Verständnis. Hinter Verstappen sei der Deutsche schlicht sehr emotional geworden, wie der Ferrari-Star später einräumt.

Stein des Anstoßes war die strittige Fahrweise von Verstappen, welche auch Niki Lauda kurz nach dem Rennen scharf kritisierte. Der Niederländer selbst verstehe die ganze Aufregung des Ferrari-Piloten aber nicht: "Es ist lächerlich, was er gemacht hat", gibt sich der 19-Jährige unschuldig. "Er war neben Daniel und ist in ihn reingefahren. Dann schreit er herum und ich weiß nicht, wie oft er irgendwelche Schimpfwörter verwendet hat. Er sollte zurück in die Schule gehen. Das ist doch lächerlich! Ich werde mit ihm sprechen. Er ist immer frustriert. Einfach ein sehr frustrierter Kerl", eröffnet der Red-Bull-Pilot die nächste Runde der Schlammschlacht.

Charlie Whiting

Sebastian Vettel suchte nach dem Rennen das Gespräch mit Charlie Whiting Zoom

Bereits in Ungarn machte Vettel seinem Ärger direkt im Boxenfunk Luft, nachdem der Ex-Weltmeister nur knapp das Podium verpasste. Trotz blauer Flaggen hätten einige Fahrerkollegen nicht schnell genug beim Überrunden Platz gemacht, sodass der Deutsche im Cockpit ähnlich rot anlief wie sein Dienstwagen. Die Boulevardpresse taufte Vettel nach dessen Fluch-Attacken bereits auf den Spitznamen "Funk-Motzki". Die Geschichte scheint sich in Mexiko zu wiederholen.