• 11.03.2005 20:16

Für Michelin soll es in Malaysia heiß weitergehen

Trotz der erwarteten heißen klimatischen Bedingungen blickt Michelin zuversichtlich auf das anstehende Rennen in Malaysia

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Welt will es wissen - und beim zweiten Saisonlauf, dem Großen Preis von Malaysia, wird sie es erfahren: Wie verhalten sich die schon beim Saisonauftakt in Melbourne eingesetzten Triebwerke unter tropischem Klima und wie reagiert die neue Reifengeneration auf die zu erwartende Hitze? Zumindest der letzte Punkt bereitet Michelin derzeit keine Kopfschmerzen, denn beim siegreichen Saisonauftakt in Australien befanden sich die Pneus der schnellsten Michelin-Partner bis zum Rennende in tadellosem Zustand. Nichtsdestotrotz bereitet sich der französische Reifenspezialist mit höchster Konzentration auf den heißen Tanz in Sepang vor, denn Michelin will die WM-Führung in der Fahrer- und Konstrukteurswertung verteidigen.

Titel-Bild zur News: Michelin-Reifen

Michelin erwartet in der Hitze von Malaysia keine großen Probleme

Ein echter Härtetest für Mensch und Maschine: Das Rennen in Sepang gehört seit 1999 zum Grand-Prix-Kalender und ist berüchtigt für die üblicherweise herrschende feuchtheiße Witterung. Das Rennen in Malaysia stellt die Piloten und ihr Material vor eine der härtesten Aufgaben des Jahres. Viele Fahrer bereiten sich mit Fitness-Programmen in tropischen Gefilden vor. Reichlich Flüssigkeitszufuhr gilt während des gesamten Wochenendes als oberste Pflicht.#w1#

Ins Schwitzen kommen auch die V10-Triebwerke: Um ihnen etwas mehr Kühlung zu verschaffen, erhöhen die Teams den Luftdurchfluss durch die Seitenkästen, in denen die Kühler untergebracht sind. Besondere Spannung bezieht die Arbeit mit den Motoren aus der Tatsache, dass viele Triebwerke bereits die Qualifying- und Renndistanz in Australien hinter sich haben. Kein Team konnte bisher praktische Erfahrung sammeln, wie sich die Motoren in der zweiten Hälfte ihres Lebenszyklus' unter solch extremen Bedingungen verhalten.

Hitze allein ist kein Problem

Die Strecke selbst ist mittelschnell und flüssig konzipiert. Die beiden langen Geraden vor und hinter der Haupttribüne verlangen nach guter Motorleistung. Daneben weist der Kurs in der Nachbarschaft des Flughafens von Kuala Lumpur einen Mix aus engen Kurvenkombinationen zu Beginn der Runde und schnellen Richtungswechseln gegen Ende eines Umlaufs auf. In den Jahren zuvor war Sepang eher für ein mittleres Abtriebsniveau bekannt. "In diesem Jahr verwenden wir den höchsten Abtrieb, den wir angesichts der neuen Regeln herausholen können", erklärte Willy Rampf, Technischer Direktor von Michelin-Partner Sauber-Petronas.

"Die Saison ist noch jung, aber in Malaysia werden wir erstmals einen Eindruck von den tatsächlichen Kräfteverhältnissen in diesem Jahr erhalten", glaubt Michelins Motorsportdirektor Pierre Dupasquier. Die in Malaysia erwartete Hitze und die hohen Asphalttemperaturen von bis zu 55 Grad Celsius stellen aus Sicht der Michelin-Reifentechniker allein noch kein Problem dar. "Die eigentliche Schwierigkeit besteht darin, dass wir zuvor nicht unter solchen Bedingungen testen konnten", erklärt Nick Shorrock, Formel 1-Projektleiter von Michelin. "Die Asphalttemperatur auf den europäischen Kursen lag bei unseren Tests kaum einmal bei 20 Grad."

Michelin reist zuversichtlich nach Malaysia

Der ebene Asphaltbelag provoziert viel Schlupf, was den Verschleiß und die Temperaturentwicklung in den Pneus zusätzlich erhöht. Größere Beanspruchung kommt auf die Rillenslicks auch deswegen zu, weil auf dem 'Sepang International Circuit' mehrfach aus hoher Geschwindigkeit heruntergebremst werden muss. "In Melbourne war es zwar nicht so warm wie erwartet, aber nach unseren Erfahrungen dort bin ich auch für Malaysia zuversichtlich, dass unsere Reifen die Distanz problemlos überstehen werden", so Shorrock. Zudem besitzt Michelin auf der fernöstlichen Strecke nicht nur viel Erfahrung, sondern gewann dort auch zwei der vergangenen drei Rennen.

Und auch der jederzeit mögliche tropische Regenguss schreckt die Michelin-Mannen nicht. In Australien kamen sowohl die neuen Intermediates als auch die "Heavy Wets"-Schlechtwetter-Reifen zum Einsatz und bewährten sich hervorragend.