• 23.07.2006 14:36

  • von Fabian Hust

Fühlt sich Todt zum Bleiben bei Ferrari verpflichtet?

Nicht nur Schumachers, sondern auch Todts Vertrag mit Ferrari läuft Ende des Jahres ab - bleibt der Franzose Ferraris Zukunft zuliebe ein weiteres Jahr?

(Motorsport-Total.com) - Als Jean Todt 1993 zu Ferrari kam, da passte der Auftritt von Ferrari in der Formel 1 nicht zum Logo mit dem springenden Pferd. Viele Jahre brauchte der Franzosen, bis er das Team so umgekrempelt hatte, dass man wieder um den Titel mitfahren konnte. Nun befürchten die Tifosi, dass es mit dem Team bergab gehen wird, wenn Michael Schumacher und Todt das Team eines Tages - vielleicht schon Ende des Jahres - verlassen werden.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher Jean Todt

Eine Vertragsverlängerung gibt es wohl nur im Doppelpack...

Todt und Schumacher haben Ferrari viel gegeben, aber Ferrari hat auch den beiden viel gegeben. Beide wollen sicherstellen, dass die "Roten" nach ihrem Rücktritt nicht in eine sportliche Krise rutschen. Dazu muss jedoch noch viel geschehen. Es muss ein neuer Rennleiter und ein Nachfolger von Michael Schumacher gefunden werden, der riesige Fußstapfen hinterlassen wird, in die eigentlich keiner treten kann. Felipe Massa, da dürfte man sich einig sein, kann dieser Anforderung nicht annähernd gerecht werden.#w1#

Damit Todt - und damit auch Schumacher - noch mindestens ein Jahr bleiben, soll Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo dem 60-Jährigen ein Angebot gemacht haben, das er wohl nicht gern ablehnen wird. Neben einer fürstlichen Entlohnung soll Todt auch an Ferrari beteiligt werden, um ihm nach seiner Karriere als Rennleiter auch die Rolle des Ferrari-Präsidenten schmackhaft zu machen. Denn Montezemolo ist sich sicher, dass Todt, der schon seit Mitte Juli 2004 zum Managing Direktor der Italiener befördert wurde, der richtige Mann für diesen Posten wäre.

Ein Verbleib Todts im Team wäre aus einem weiteren Grund wichtig. Angeblich will Kimi Räikkönen nur dann nach Maranello kommen, wenn Todt am Ruder bleibt. Der Finne, der bei McLaren-Mercedes den gewünschten Titelgewinn ein Jahr ums andere verpasste, will sicherstellen, dass er nicht zu einem absteigenden Ferrari-Team kommt.

Ansonsten würde er wohl bei Renault unterzeichnen und die angeblich 3,5-Millionen Euro teure Absichtserklärung platzen lassen. Todt könnte sich also moralisch dazu verpflichtet fühlen, zumindest noch ein Jahr weiterzumachen: "Räikkönen ist unsere Investition in die Zukunft", wird Todt von der 'Bild am Sonntag' zitiert. Der Finne soll sich nicht "verraten" fühlen sondern das Ferrari-Paket als Ganzes erhalten, mit Todt.

Für Michael Schumachers Vertragsverlängerung wäre dann ebenfalls der Weg geebnet. Der 37-Jährige will nur dann weitermachen, wenn sein Freund Jean Todt ebenfalls an Bord bleibt. Nach Informationen des 'Express' wird "Schumi" seinen Vertrag wahrscheinlich offiziell für ein Jahr - mit stillschweigender einseitiger Option - verlängern. So könnte er 2007 zurücktreten, falls er den Titel gewinnt, oder 2008 weitermachen, um es noch einmal zu probieren, wenn die Formel 1 durch ein neues Reglement vor eine neue Herausforderung gestellt wird.