• 24.05.2009 21:39

  • von Stefan Ziegler & Dieter Rencken

Fry: "Wir bleiben realistisch"

Brawn-Geschäftsführer Nick Fry möchte trotz des Doppelsieges in Monaco noch nicht vom Titel reden, setzt aber auf die Schützenhilfe der Konkurrenz

(Motorsport-Total.com) - Mit einer tollen Vorstellung fuhren Jenson Button und Rubens Barrichello in Monte Carlo zum dritten Doppelsieg in sechs Rennen. Das Brawn-Duo liegt dadurch komfortabel in Front der beiden WM-Wertungen, doch allzu sicher fühlt sich das Team noch nicht. Dank der starken Leistung von Ferrari machen sich die Verantwortlichen um Geschäftsführer Nick Fry aber große Hoffnungen, dass sich die Konkurrenten letztendlich gegenseitig Punkte wegnehmen werden. Ein gutes Omen für Brawn.

Titel-Bild zur News: Jenson Button, Nick Fry (Geschäftsführer)

Bereits zum fünften Mal konnte Nick Fry Jenson Button 2009 zum Sieg gratulieren

"Es war schon eine Erleichterung für uns, dass Red Bull nicht so viele Punkte gemacht hat, wie in der Vergangenheit", fasste Fry seine Eindrücke in Monaco zusammen und erläuterte: "Wir befinden uns in einer Lage, in der wir doppelt so viele Zähler auf dem Konto haben als unsere direkten Verfolger. Das versetzt uns natürlich in eine sehr komfortable Position. Wir hoffen darauf, dass noch einige weitere Teams ein Comeback hinlegen und unseren Konkurrenten wichtige Punkte wegnehmen können."#w1#

"Dafür drücke ich schon einmal die Daumen", scherzte der Brawn-Geschäftsführer, der auch beim sechsten Saisonrennen viel Freude an den Geschehnissen auf der Rennstrecke hatte. Während andere Teams mit den weichen Reifen haderten, kamen Button und Barrichello damit einen Tick besser zurecht als die Rivalen. Vor allem der britische WM-Leader war auf den superweichen Pneus ganz ausgezeichnet unterwegs und fuhr bereits zum fünften Sieg im sechsten Rennen.

"Ich denke, das unterstreicht doch ganz klar, wie sensibel Jensons Fahrstil ist", meinte Fry. "Unter diesen Bedingungen, wo man wirklich auf seine Reifen aufpassen muss, kann er ganz offensichtlich unheimlich schnell fahren und nimmt dabei die Gummis nicht allzu sehr ran", erklärte der Brite und witzelte: "Wir hatten nach etwas 40 Runden eine sehr lustige Situation, als die Jungs Jenson per Funk mitteilten, dass er vollkommen unbeschwert zu Werke gehen könne."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Monaco


"Dann kam die Antwort: 'Das tue ich schon.' Da mussten wir alle kurz schmunzeln. Er hat sich während des gesamten Rennens einfach richtig wohl gefühlt", konnte Fry berichten. "Wir müssen uns allerdings auch sehr herzlich bei Mercedes-Benz bedanken. Ich weiß nicht, ob das schon Erwähnung gefunden hat. Aber meines Wissens nach ist das der erste Motor in der Geschichte der Formel 1, der drei Rennen in Folge für sich entscheiden konnte", gab Fry zu Protokoll.

"Einen solchen zuverlässigen, kräftigen und ausdauernden Motor zu haben, ist eine richtig gute Sache", sagte Fry, wollte abschließend aber nicht zu überschwänglich klingen: "Wir bleiben realistisch. Es sieht derzeit ganz so aus, als ob Ferrari sich stark verbessert hat. Die kommenden beiden Strecken sind wieder ein vollkommen anderes Spielfeld, denn dort gibt es viele schnelle Kurven. Es wird bestimmt sehr schwierig werden, unsere derzeitige Form auch dort aufrecht zu erhalten."