Fry stärkt Schumacher den Rücken

Nick Fry kann die jüngste Kritik an Michael Schumacher nicht nachvollziehen - Der Rekordweltmeister auf einem Level mit Nico Rosberg

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumachers 13. Startplatz in Montréal war das bisher schlechteste Qualifikationsergebnis in seiner Comeback-Saison. Nach einem guten Start lag der Rekordweltmeister auf Kurs für ein starkes Ergebnis, doch ein Reifenschaden zwang zu einem Extra-Boxenstopp. Anschließend musste sich der Deutsche sehr lange mit den weichen Reifen abmühen und verlor in der letzten Runde noch zwei Plätze an die Force-India-Piloten. Dazu kamen harte Manöver gegen Robert Kubica und Felipe Massa. Platz elf und null Punkte lautete die Ausbeute.

Titel-Bild zur News: Nick Fry (Geschäftsführer)

Nick Fry stärkt seinem Superstar Michael Schumacher den Rücken

Es war sicher nicht das beste Rennwochenende in der Comeback-Saison. Nick Fry, der Geschäftsführer von MercedesGP hält seinem Superstar aber die Stange. "Ich bin überrascht, dass ihn einige Leute jetzt kritisieren. Bis zum Reifenschaden war er in einer guten Position. Wenn dir so etwas passiert, passt eben der Ablauf nicht mehr", wird Fry von 'Press Association Sport' zitiert. "Wir haben ihn wahrscheinlich zu früh auf den weichen Reifen hinausgeschickt, sonst hätte er seine Positionen besser verteidigen können."#w1#

Von der Geschwindigkeit her liegen Schumacher und Teamkollege Nico Rosberg sehr eng beisammen. Am Ende des Tages zählen aber Punkte und da hat der junge Deutsche mehr als das Doppelte in den bisherigen acht Rennen gesammelt. "Innerhalb des Teams sehen wir die Dinge aber anders", so Fry. "Wir sehen keinen Unterschied in der Leistung der beiden Piloten. Für Nico läuft es eben derzeit. In unserem Sport dreht sich alles sehr schnell. Auch eine Glückssträhne geht irgendwann zu Ende und das Gegenteil passiert."

Mit der Schumacher-Leistung ist Mercedes zufrieden: "Er verbessert sich kontinuierlich und macht einen guten Job. Ich sehe keinen Grund, warum er keinen Erfolg haben sollte", meint Fry. "Es gehört alles zum Lernprozess dazu. Er und das Team werden weiter hart arbeiten und das Beste geben. Wir wollen in die Top-3. Red Bull und McLaren sind sehr dominant, aber Ferrari hatte bisher eine gemischte Saison."


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Kanada


Auf technischer Seite tut sich Mercedes schwer mit der Konkurrenz Schritt zu halten. Eine ähnliche Situation zum vergangenen Jahr, als das Vorgängerteam BrawnGP kein hohes Entwicklungstempo während der Saison zeigen konnte. Dazu meint Fry: "Wir haben Probleme den F-Schacht zum Arbeiten zu bringen. Wir haben auch nicht dieses spezielle Auspuffsystem wie Red Bull. Wenn wir diese Sachen auf unserem Auto haben, sind wir gleich in einer besseren Position."

Aufgrund der aktuellen Situation meinte Schumacher bereits, dass er den Titel in diesem Jahr bereits abschreiben kann. Darauf angesprochen antwortet Fry: "Absolut nicht." In der Konstrukteurswertung hat McLaren jedoch schon doppelt so viele Punkte auf dem Konto wie Mercedes.