Frentzen hofft auf "sauberen Frühstart"
Als Sauber-Fahrer hat Heinz-Harald Frentzen in Indianapolis bereits seinen ersten PR-Termin zusammen mit Heidfeld absolviert
(Motorsport-Total.com/sid) - Mit einem "sauberen Frühstart" will sich Heinz-Harald Frentzen in Indianapolis in der Formel 1 zurückmelden und wichtige Erfahrungen für die kommende Saison im "Team Mönchengladbach" als Partner von Nick Heidfeld sammeln. Rund zwei Monate nach seiner Kündigung bei Arrows ersetzt Frentzen beim Großen Preis der USA am Sonntag (20.00 Uhr MEZ/live bei Premiere und RTL) bei Sauber den Brasilianer Felipe Massa.

© Sauber
Heidfeld und Frentzen bei ihrem Besuch im Zoo von Indianapolis
Überrascht hat den 35 Jahre alten Mönchengladbacher sein plötzliches Comeback nicht. "Ehrlich gesagt, als ich das Rennen in Monza gesehen und dann gehört habe, dass Massa eine Strafe bekommt und zehn Plätze nach hinten müsste, habe ich schon damit gerechnet, dass Peter Sauber mich anrufen wird", verriet Frentzen in einem Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (sid).
Der Anruf kam am Montagabend nach dem Monza-Rennen, danach ging alles sehr schnell. Frentzen flog in die Sauber-Fabrik nach Hinwil, dort wurde ein Sitz für ihn angepasst. Am Donnerstag voriger Woche testete er den C21 in Silverstone, wo trotz eines Unfalls die Entscheidung für seinen Indy-Einsatz fiel.
Am Dienstag flog der Gladbacher über Washington nach Indianapolis, wo er am Mittwoch nach einer schlaflosen Nacht - sein Hotel ist ein umgebauter ehemaliger Bahnhof, durch den immer noch ein paar Züge fahren - schon den ersten PR-Termin für Sauber erledigte. Gemeinsam mit Heidfeld war er Stargast bei der Delfin-Show im Zoo von Indianapolis, beide durften die Tiere füttern und anfassen. "Ich hatte schon Respekt vor ihnen", gab Frentzen zu, bevor er noch ein Elefanten-Baby besuchte, auf dem der schmächtige Heidfeld sogar reiten durfte.
Der lockeren Einstimmung auf den Grand Prix folgt noch einiges an Arbeit. "Das Auto hundertprozentig anzupassen, schaffen wir wahrscheinlich nicht. Wir müssen schon einen Kompromiss eingehen", erklärte Frentzen vor seinem ersten Rennen für Sauber seit fast sechs Jahren.
Angst vor der Umstellung auf ein anderes Handling und Fahrverhalten hat Frentzen nicht: "Wenn man das Maximale aus dem Auto rausholen möchte, braucht man normalerweise etwas mehr Zeit. Aber die Testfahrten verliefen bis zu meinem Unfall ganz gut, deshalb haben wir entschieden, dass ich in Indianapolis starte."
Für "HHF" ist das eine gute Vorbereitung auf die kommende Saison, für die er ohnehin bei seinem einstigen "Ziehvater" Peter Sauber angeheuert hatte. "Es war zwar jetzt eine Hauruck-Aktion, ist aber auf jeden Fall ein Vorteil", meinte Frentzen, dem die künftigen Duelle mit Nick Heidfeld keine Kopfschmerzen bereiten: "Vielleicht kann er was von mir lernen, aber vielleicht kann ich auch was von Nick lernen."

