• 14.04.2004 13:36

Frentzen: "Es juckt in den Fingern"

Während Frentzen sein erstes DTM-Rennen kaum erwarten kann, hofft Mercedes nach den Pannen in der Formel 1 auf die DTM

(Motorsport-Total.com/sid) - DTM-Freude statt Formel-1-Frust: Nach Pleiten, Pech und Pannen in der "Königsklasse" träumt Mercedes von Sternstunden in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft. 21 Fahrer, darunter auch der prominente Neue Heinz-Harald Frentzen, bilden das Starterfeld von Europas populärster Tourenwagenserie, für die am Sonntag (ab 13:45 Uhr live in der ARD) in Hockenheim die Saison 2004 beginnt.

Titel-Bild zur News: Frentzen und Alesi

Sind wieder Kollegen: Die Ex-Formel-1-Piloten Frentzen und Alesi

16 Rennfahrzeuge sind komplette Neu-Entwicklungen. Audi bringt bei der werksseitigen Rückkehr sechs Audi A4 DTM an den Start, die auf sechs Opel Vectra GTS V8 und vier AMG-Mercedes C-Klasse treffen. Fünf Fahrer treten in DTM-Autos dem Vorjahr an. Das Rennen beginnt um 14:00 Uhr und geht über 37 Runden (169,23 km). Schon am Samstag zeigen die Dritten Programme das Qualifying live (HR/WDR, ab 13:00 Uhr) oder zeitversetzt (SWR/BR). Die Rekordzahl von 45.000 Tickets wurde im Vorverkauf abgesetzt.#w1#

Vor allem der neue Opel-Star Heinz-Harald Frentzen ist nach der Ausmusterung in der Formel 1 heiß auf die DTM. "In den vergangenen Wochen hat es mich schon ziemlich in den Fingern gejuckt", sagt der Mönchengladbacher: "Die Formel 1 fährt ja schon seit Anfang März wieder. Jetzt bin ich sehr gespannt auf mein erstes DTM-Rennen und auf die Duelle mit meinen Fahrerkollegen."

Frentzens Markenkollege Marcel Fässler (Schweiz) ist ebenfalls hoch motiviert: "Ich kann es kaum abwarten, dass es endlich wieder losgeht." Opel-Sportchef Volker Strycek sagt Mercedes und Audi den Kampf an: "Wir starten mit dem wahrscheinlich stärksten Fahrerkader in Opels Motorsport-Historie in die neue Saison."

Hohe Erwartungen nach den Test-Bestzeiten versucht Strycek zu relativieren: "Jeder Hersteller ist ein anderes Programm gefahren, daher wird sich das wahre Kräfteverhältnis erst in Hockenheim zeigen. Wir wünschen uns aber, dass die Saison so spannend wird, wie die Tests es bereits angedeutet haben."

DTM-Champion Bernd Schneider (St. Ingbert) geht davon aus, dass diese Saison die am härtesten umkämpfte seiner Karriere wird. Dabei freut sich der Mercedes-Pilot besonders auf Hockenheim: "Es ist für mich immer etwas Besonderes, dort zu fahren. Die Atmosphäre auf der Mercedes-Tribüne und im Motodrom ist fantastisch. Ich wünsche mir, dass ich die Erfolge vom letzten Jahr wiederholen kann."

Mercedes-Sportchef Norbert Haug weiß um die Ausgeglichenheit im Fahrerfeld. "Bei trockener Strecke wird der Schlüssel zum Sieg sein, wer im Qualifying und im Rennen die Dunlop-Einheitsreifen am besten für eine Runde beziehungsweise die Distanz nutzen kann. Wer bei den Boxenstopps nur eine halbe Sekunde verspielt, der kann das Rennen verlieren. Es wird also das ganze Team gefordert sein, um am Ende ganz vorne zu sein", sagt der Schwabe.

Frank Biela, DTM-Meister von 1991, freut sich seit Wochen auf sein DTM-Comeback. "Endlich bekomme ich das, was ich seit langem wieder haben wollte: die DTM", sagt der dreimalige Le-Mans-Sieger (im Sportwagen Audi R8): "Auf den Saisonauftakt in Hockenheim sind alle sehr gespannt, denn dann wissen wir endlich, wo wir stehen. Die Testfahrten sind plangemäß und gut verlaufen. Bei Audi sind alle voll motiviert und freuen sich auf das erste Rennen."

Auch Markenkollege Christian Abt (Kempten), der schon in seine fünfte DTM-Saison geht, kann es kaum erwarten: "Bei den Testfahrten in Brünn habe ich im A4 an einem Tag zwei komplette Rennwochenenden mit insgesamt 110 Runden simuliert - das hat meine Lust auf die DTM noch größer gemacht."

Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich hofft, dass sein Team 2004 um den Titel kämpfen kann: "Die Tests haben gezeigt, dass sich alle drei Marken auf einem sehr ähnlichen Niveau bewegen. Die DTM-Fans können sich auf spannende Rennen freuen."