• 18.01.2006 16:57

  • von Fabian Hust

Freiwillige Testbeschränkung droht zu platzen

Weil sich Ferrari quer stellt aber auch andere Teams den "Ausreißer" spielen, wird eine freiwillige Testbeschränkung in diesem Jahr unwahrscheinlich

(Motorsport-Total.com) - Nachdem sich vergangenes Jahr alle Teams bis auf Ferrari trotz der Absage der Italiener auf eine freiwillige Testbeschränkung während der Saison einigen konnten, ist es fraglich, ob es in diesem Jahr erneut zu einer solchen Vereinbarung kommen wird, durch die die enormen Kosten in der Formel 1 auf freiwilliger Basis gesenkt werden sollen. Letztes Jahr vereinbarte man 30 Testtage mit maximal zwei Autos auf der Strecke.

Titel-Bild zur News: Testfahrten

Der Testwahnsinn wird dieses Jahr wohl nicht gestoppt werden

Doch nun gibt es zwei Probleme, die ein Fragezeichen hinter einer neuerlichen Übereinkunft erscheinen lassen. Zum einen ist Ferrari weiterhin nicht gewillt, sich die Anzahl der Testtage vorschreiben zu lassen, da man sonst die private Teststrecke in Fiorano kaum nutzen könnte, in die man in den letzten 30 Jahren viel Geld investiert hat. Der Rennstall aus Maranello testet dort praktisch jede Woche.#w1#

Ferrari zeigt sich zwar grundsätzlich gesprächsbereit, fordert aber ein Kilometer- statt ein Testtagelimit, was jedoch in den Augen der anderen Teams keinen effektiven Weg darstellt, die Kosten zu reduzieren, schließlich machen die Anreise und die Miete einer Strecke einen nicht unerheblichen Anteil an den Testkosten aus.

"Leider hat es bisher keine Einstimmigkeit gegeben", so Toyota Motorsport-Präsident John Howett gegenüber dem 'Autosport'-Magazin. "Ferrari möchte dem Abkommen nicht beitreten, es sieht dementsprechend danach aus, als würde jeder sein eigenes Ding machen."

Für Ärger sorgt auch die Tatsache, dass nicht nur Ferrari sondern nun auch das Honda Racing F1 Team und die Scuderia Toro Rosso Mitte Februar in Bahrain testen werden, dabei hatte man sich einst darauf geeinigt, nicht außerhalb von Europa zu testen, da der Transport des Materials per Luftfracht eine extrem teure Angelegenheit ist. Doch die verlockende Vorstellung von warmen und trockenen Testbedingungen hat die Vereinbarung des letzten Jahres - die jetzt natürlich keine Gültigkeit mehr hat - in Vergessenheit geraten lassen.

Somit gibt es auch in der sich im letzten Jahr noch einigen Gruppe von Teams "Ausreißer". Die anderen Rennställe haben sich aus logistischen und monetären Gründen gegen den Bahrain-Test ausgesprochen. Vermutlich wird es erst dann zu einer vernünftigen Regelung kommen, wenn der Umfang der Testfahrten ab 2008 vom Automobilweltverband FIA geregelt werden wird.