Freitagsfahrer Davidson Schnellster im zweiten Training

Anthony Davidson fuhr im zweiten Freien Training in Barcelona Bestzeit vor Doornbos und Alonso - Schumacher nach solider Vorstellung Sechster

(Motorsport-Total.com) - Bei 23 Grad Luft- und 44 Grad Asphalttemperatur sowie noch viel heißerem Blut in den Adern der spanischen Fans auf den Tribünen wurde heute in Barcelona ein stimmungsvoller erster Trainingstag geboten. Tagesbestzeit erzielte schon am Vormittag Felipe Massa dank weicher Reifen an seinem Ferrari, im zweiten Freien Training war jedoch Honda-Freitagsfahrer Anthony Davidson tonangebend.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson

Anthony Davidson lieferte heute endlich wieder eine fehlerfreie Leistung ab

Der Brite war mit 38 Runden wegen eines Long-Runs zu Beginn fleißigster Pilot der Session und markierte eine Bestzeit von 1:16.533 Minuten, für die er allerdings so sehr ans Limit gehen musste, dass er auch schon mal mit zwei Rädern in die Wiese abgetragen wurde. Zweiter mit 0,291 Sekunden Rückstand: Robert Doornbos (Red-Bull-Ferrari/29 Runden), der sich kurz vor Halbzeit einmal drehte und von den Streckenposten aus dem Kiesbett geschoben werden musste.#w1#

Alonso am Nachmittag schnellster Stammfahrer

Als schnellster Stammfahrer klassierte sich - sehr zur Freude der zahlreich erschienenen spanischen Fans - Fernando Alonso (Renault/+ 0,327/16 Runden), der damit am ersten Tag des Duells gegen Michael Schumacher (6./Ferrari/+ 0,567/21 Runden) das bessere Ende für sich hatte. Letzterer konzentrierte sich auf sein Trainingsprogramm, fuhr in seiner letzten Runde Bestzeit im ersten Sektor und brillierte mit einem um vier km/h besseren Topspeed als jeder andere.

Ins Sandwich der Giganten schoben sich auf den Positionen vier und fünf die Österreicher Alexander Wurz (Williams-Cosworth/+ 0,542/30 Runden) und Christian Klien (Red-Bull-Ferrari/+ 0,553/10 Runden), der damit auf die Gerüchte um seine angebliche Ablösung durch Doornbos mit einer starken Leistung konterte. Ebenfalls in den Top 10: Giancarlo Fisichella (Renault/+ 0,758/17 Runden), Jenson Button (+ 0,881/12 Runden), Rubens Barrichello (beide Honda/+ 0,884/16 Runden) und Ralf Schumacher (Toyota/+ 0,973/25 Runden).

Einen eher verhaltenen Trainingsauftakt lieferte das BMW Sauber F1 Team ab: Nick Heidfeld (12./+ 1,089/18 Runden) fand zwar wieder zu seiner Form und war sogar schneller als Freitagsfahrer Robert Kubica (13./+ 1,311/34 Runden), doch Jacques Villeneuves (+ 1,474/13 Runden) 16. Platz beweist, dass beim deutsch-schweizerischen Rennstall noch nicht alles ganz rund läuft. Gleiches gilt für Felipe Massa, der im zweiten Ferrari nach 19 Runden mit 1,690 Sekunden Rückstand nur 17. wurde.

McLaren-Mercedes sparte Kilometer

Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen absolvierte heute nur vier Runden - weniger als jeder andere... Zoom

Zurückhaltend agierten einmal mehr die "Silberpfeile": Kimi Räikkönen (+ 1,400/4 Runden) nahm seinen Arbeitstag erst wenige Minuten vor dem Ende des Nachmittags auf und klassierte sich immerhin noch an 15. Position, während Juan-Pablo Montoya (+ 1,728) mit fünf Runden 18. wurde. Der Kolumbianer fiel aber viel mehr mit einer kuriosen Aktion auf, als er bei Start und Ziel seinen flattrigen linken Rückspiegel kurzerhand vom Auto riss.

Immerhin 18 Runden durfte Nico Rosberg (Williams-Cosworth/+ 1,750/18 Runden) am Nachmittag fahren, was zum 19. Platz reichte. Dass er mit der Strecke keine Probleme hat, bewies er allerdings mit seiner ersten fliegenden Runde, als er gleich einmal auf den zweiten Zwischenrang fuhr. Direkt hinter ihm: David Coulthard (Red-Bull-Ferrari/+ 1,877/6 Runden) und Neel Jani (+ 2,241/32 Runden), der schnellste Toro-Rosso-Cosworth-Fahrer auf dieser Strecke, die dem V10-Motor so gar nicht schmeckt.

Was das Kräfteverhältnis für den Rest des Wochenendes angeht, lassen sich noch keine seriösen Rückschlüsse ziehen, allerdings wirken Renault und Ferrari tendenziell auch in Barcelona am stärksten. Entscheiden werden schlussendlich wahrscheinlich die Reifen - und heute zeichnete sich ab, dass zumindest die weichen Bridgestone-Reifen zum Graining neigen. Allerdings dürfte auch Michelin nicht vor solchen Schwierigkeiten gefeit sein...