Fotostrecke: Formel-1-Strecken 2016 Barcelona

Mittlerweile ein Klassiker im Kalender: Der Circuit de Barcelona-Catalunya ist nicht nur für die Aerodynamik ein Prüfstand sondern auch für die Fahrer

(Motorsport-Total.com) - Petralbes, Jarama, Montjuic und Jerez - der Grand Prix von Spanien wurde in der Formel-1-Geschichte schon auf mehreren Strecken ausgetragen. Seit 1991 gibt es eine permanente Heimat für das Rennen. Der Circuit de Barcelona-Catalunya wurde damals mit einem Sieg von Nigel Mansell eröffnet. Seither hat sich diese Strecke zu einem Fixpunkt im Kalender entwickelt. Als zu Beginn der 2000er-Jahre der Aufstieg von Fernando Alonso begann, pilgerten auch die spanischen Fans auf die Tribünen und die Formel 1 wurde auf der iberischen Halbinsel populär.

"Wir alle in der Formel 1 kennen diese Rennstrecke natürlich sehr gut - besonders von den Wintertests", sagt Sauber-Pilot Marcus Ericsson. Und Nico Hülkenberg fügt hinzu: "Immer wenn du nach Barcelona zum Europa-Auftakt kommst, merkst du, wie schnell das Jahr wieder vorübergeht. Es ist auch eine Chance, ein wenig zur Normalität überzugehen - dann ab jetzt haben wir nicht mehr so viele Langstreckenflüge und Wechsel der Zeitzonen. Das macht es ein bisschen einfacher."

Der Kurs ist vor allem für die Aerodynamik ein Gradmesser. Alle Teams haben traditionell für Barcelona neue Teile und Entwicklungspakete im Gepäck. Hier wird sich die Hackordnung zwischen den Autos zeigen und den Trend für die weiteren Monate vorgeben. Vor allem dem Qualifying kommt eine besondere Bedeutung zu, denn 19 der bisher 25 Rennen wurden von der Pole-Position gewonnen. Noch nie stand ein Fahrer, der von weiter hinten als Startplatz fünf losfuhr, auf der höchsten Stufe des Podiums.

Der Circuit de Barcelona-Catalunya ist auch eine Fahrerstrecke. Esteban Gutierrez nimmt uns auf eine Runde mit: "Vor Kurve vier muss man scharf bremsen und sehr schnell einlenken. Man muss den Speed in die Kurve mitnehmen. Der Kurvenausgang ist sehr lang und die Reifen werden stark belastet", beschreibt er die Schlüsselstelle im ersten Sektor. "Kurve 5 geht etwas bergab, es ist eine langsame Kurve. Am Bremspunkt sieht man den Kurveneingang nicht so gut, trotzdem muss man den Scheitelpunkt treffen."

"Kurve 7 ist recht spitz, die Kurve ist auch leicht überhöht. Dadurch ist sie schneller als man bei der Anfahrt glaubt. Dann geht Kurve 9 etwas bergauf. Beim Einlenken bremst man nur leicht und lupft vom Gas. Der Kurvenausgang ist blind und das Auto wird in der Regel nervös", beschreibt Gutierrez die Mutstelle der Strecke. "Man versucht so früh wie möglich ans Gas zu gehen, es ist eine sehr, sehr schnelle Kurve."

"Ab Kurve 10 ist der Sektor sehr kritisch bezüglich der Reifentemperatur. Die Reifen sind von den ersten beiden Sektoren heiß. Deshalb ist der Schlusssektor am herausfordernsten, weil man in diesem technischen Abschnitt viel Zeit gewinnen oder verlieren kann", sagt der Haas-Pilot über die langsamen Kurven inklusive der engen Schikane am Ende der Runde. Der Rundenrekord von 1:21.670 Minuten stammt aus dem Jahr 2008 und wurde damals von Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen aufgestellt.