• 05.10.2009 12:39

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

FOTA: Lieber US-Comeback statt Südkorea

Die Teamvereinigung FOTA hat Bedenken hinsichtlich der geplanten Premiere in Südkorea und will stattdessen lieber Nordamerika forcieren

(Motorsport-Total.com) - Ende September hat die FIA den von Bernie Ecclestone zusammengestellten provisorischen Rennkalender für 2010 bekannt gegeben. Abgesehen vom Wackelkandidaten Istanbul (30. Mai) gibt es seitens der Teamvereinigung FOTA auch hinsichtlich der Formel-1-Premiere im südkoreanischen Landkreis Yeongam am 17. Oktober Bedenken.

Titel-Bild zur News: Fans in Indianapolis

Die Formel-1-Teams würden gerne wieder in den USA an den Start gehen

"Südkorea ist ein schönes Land, mit dem wir kein Problem haben, aber wir hören, dass die Strecke vier oder fünf Stunden von der nächstgrößeren Stadt weg sein soll", meint McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh besorgt. "Es gibt keine Infrastruktur, keine Hotels, keine guten Verkehrsanbindungen. Das macht es für Fans und die Medien schwierig. Die Teams würden schon hinkommen, aber wir machen das ja nicht für uns selbst, sondern für die Fans."#w1#

Tatsache ist, dass die von Hermann Tilke designte Strecke 320 Kilometer südlich von der Olympiastadt Seoul direkt am Meer liegt. Das Projekt scheint mit einem Budget von 250 Millionen Euro solide finanziert zu sein und genießt noch dazu die Unterstützung der südkoreanischen Regierung. Aber laut FOTA sollte nicht Südkorea oberste Priorität haben, wenn es um den Rennkalender geht, sondern die Rückkehr in die USA und nach Kanada.

¿pbvin|512|1670|mclaren|0|1pb¿"Ich finde es wichtiger, dass wir nach Nordamerika zurückkehren", stellt Whitmarsh klar. "Es sollte auch keine Fragezeichen über Montréal geben - zur Not sollten wir dafür den finanziellen Aspekt hinten anstellen. Nordamerika ist ein großer Markt. In der Vergangenheit haben wir es in Nordamerika so sehr verbockt, dass wir sagen sollten: Wir kommen notfalls auch gratis. Es dauert fünf Jahre, um die Reputation in Nordamerika wieder herzustellen."

Der Brite verweist damit auf den angeschlagenen Ruf der Königsklasse in Nordamerika. Dieser hat 2005 erstmals richtig gelitten, als in Indianapolis wegen des Rückzugs von Reifenhersteller Michelin nur die sechs Bridgestone-Autos einen Farce-Grand-Prix austrugen, und dann noch einmal, als Ecclestone in Montréal finanzielle Forderungen stellte, die die traditionelle Formel-1-Stadt nicht länger erfüllen konnte.