Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Formel-1-Technik: Wo Racing Point sein frisches Geld investierte
Komplexere Barge-Boards & "Schäufelchen": Entwicklungen, die Andere vor Monaten an die Strecken gebracht haben, stehen endlich auch Racing Point zur Verfügung
(Motorsport-Total.com) - Racing Points starke Vorstellung beim Singapur-Grand-Prix - zumindest bis zum Teamcrash zwischen Sergio Perez und Esteban Ocon - deutet darauf hin, dass der Mannschaft mit ihrem jüngsten Update ein nennenswerter Fortschritt gelungen wäre. Wir werfen einen genaueren Blick auf die neuen Teile, die mit dem Geld des Investorenkonsortiums um Lawrence Stroll produziert wurden.

© Giorgio Piola
Die Barge-Boards wurden bei Racing Point einer Revision unterzogen Zoom
Klar wird: Racing Point hat sich mit einem eher konservativen Update auf die Bereiche konzentriert, in denen das Reglement vor der Saison 2018 novelliert wurde und für die das Budget damals fehlte. Es ging um kleine und einander bedingende Optimierungen statt um große Innovationen.
Bei den Barge-Boards etwa wurde das vorderste vertikale Element nach hinten versetzt, damit es sich über das Chassis wölbt. So wird der Luftstrom enger und effizienter an der Karosserie geleitet. Eine ähnliche Anpassung wurde auch bei der Bodenplatte des Barge-Boards vorgenommen. Dazu wurden die kleinen Zacken an der Stelle überarbeitet, damit sich das Design aerodynamisch fügt.

© Giorgio Piola
Zurück zu den Außenspiegel: links in Monza, rechts in Singapur Zoom
An der vorderen Kante des Unterbodens gibt es seit Singapur sechs statt drei Schäufelchen, um Turbulenzen in dem Bereich früh zu beruhigen und zu verhindern, dass sie bis zum Diffusor gelangen.
Hinter den Barge-Boards wurde an der Verlängerung der Splitter (seitliche Kohlefaserteilen unter den Seitenkästen) gearbeitet - ein Bereich, der zuletzt bei allen Teams im Fokus stand, weil die Regeln dort seit 2017 mehr Freiräume erlauben. Hinzu kommt, dass die Teile im Rahmen des Gesamtkonzepts eine wichtige Rolle einnehmen und bei jeder Änderung angepasst werden müssen.

© Giorgio Piola
Neue "Schäufelchen vor den Hinterrädern sollen Turbulenzen eliminieren Zoom
Auch die Einschnitte im vorderen Bereich der Barge-Boards wurden für Singapur angepasst, um die von unten nach oben sowie die von oben nach unten strömende Luft besser zu leiten.
Dazu hat Racing Point seine bogenförmige Aerodynamik-Spiegel eingemottet und setzt wieder auf eine konventionelle Konstruktion. Anscheinend erachteten die Ingenieure die Raffinesse als überflüssig. Doch auch die neue/alte Lösung verspricht durch Integration in den Seitenkasten Vorteile.

© Giorgio Piola
Der Diffusor bei Racing Point gleicht immer mehr dem der Konkurrenz Zoom
Am Heck des VJM11 wurde am Unterboden vor den Hinterrad ein kleiner Windabweiser eingebaut, um die Luft besser in Richtung Heckflügel zu leiten. Ein zusätzlicher Schlitz, der vorher lediglich von der Unterseite des Fahrzeugs aus erkennbar gewesen sein muss, sorgt für zusätzliche Luftführung. Ein metallener Einsatz verbessert die Steifigkeit der Kohlefaserteile in diesem Bereich.
Der Diffusor verfügt mittlerweile über eine breitere und geschwungenere Kante im Bereich des vorderen Gurney-Flaps. Hier wurde abgekupfert, schließlich sind fast alle Konkurrenten mit einer ähnlichen Lösung unterwegs.

© Giorgio Piola
Heck- und T-Flügel in der Konfiguration für viel Abtrieb - wohl das letzte Mal 2018 Zoom
In Singapur baute Racing Point zudem auf einen Heck- und T-Flügel, wie er schon in Monaco und Ungarn zum Einsatz kam. Wahrscheinlich wird in der Zukunft aber wieder auf die altbewährte Lösung zurückgebaut, wenn auf den restlichen Strecken des Formel-1-Kalenders nicht mehr so viel Abtrieb erforderlich ist.


Neueste Kommentare
Erstellen Sie jetzt den ersten Kommentar