• 20.06.2009 14:37

  • von Pete Fink

Formel-1-Streit: Unverständnis in Amerika

Wenn es um zwei miteinander konkurrierende Formelserien geht, wissen die Amerikaner um die Folgen: Großes Unverständnis in der IndyCar-Serie

(Motorsport-Total.com) - Die Meldung von einem möglichen Split in der Formel 1 erreichte natürlich auch die US-amerikanische IndyCar-Serie - und sorgte dort allerorten für ungläubiges Staunen. Aus gutem Grund, denn die Amerikaner wissen aus eigener, bitterer Erfahrung bestens, dass es bei zwei konkurrierenden Top-Formelserien auf Dauer keinen Gewinner geben kann.

Titel-Bild zur News: Justin Wilson

Justin Wilson hat kein Verständnis für die Streitereien in der Formel 1

Erst zu Saisonbeginn 2008 einigten sich die IndyCar-Bosse mit den ChampCar-Verantwortlichen auf eine Wiedervereinigung, nachdem über ein Jahrzehnt lang eisige Funkstille zwischen zwei verfeindeten Parteien herrschte. Der große Gewinner und lachende Dritte dieser unsäglichen Ära war die NASCAR.#w1#

"Sie müssen doch nur in die Geschichtsbücher schauen, dann sehen sie doch, was mit CART und den IndyCars in den 1990er Jahren passiert ist", erklärte zum Beispiel Ryan Hunter-Reay am Rande des IndyCar-Wochenendes auf dem Iowa Speedway. Der Texaner war 2005 der ChampCar-Teamkollege von Timo Glock und fährt heute für das Team des vierfachen Indy-500-Siegers A.J. Foyt.

Wilson und Doornbos ohne Verständnis

Robert Doornbos, Barcelona, Circuit de Catalunya

Robert Doornbos will die Formel 1 nach wie vor als Königsklasse sehen Zoom

Genauso wenig wie Hunter-Reay kann auch Justin Wilson nachvollziehen, was in Europa gerade vor sich geht. "Die ganze Saga ist einfach zu viel", erklärte der lange Brite, der einst für Minardi und Jaguar in der Formel 1 fuhr. "Ich habe zwar zu wenig Zeit, das alles genau zu verfolgen und zu verstehen. Aber das alleine vermiest mir die Freude, es überhaupt anzusehen."

Ein zweiter, ehemaliger Formel-1-Pilot in der IndyCar-Serie ist Robert Doornbos. Auch der Niederländer hat seine Meinung zu den Geschehnissen in Silverstone und zu einer Budgetbeschränkung in der Formel 1: "Das sollte nicht limitiert sein. Die Formel 1 sollte nach wie vor die Königsklasse im weltweiten Motorsport darstellen."

"Die weitgehendste Entwicklung, das höchste technische Wissen und die schnellsten Autos der Welt. Dafür ist die Formel 1 bekannt. Aber sie gehen bereits in eine entgegengesetzte Richtung und nun versuchen sie neue Teams anzuziehen. Es ist, als würden sie zurück in die 1960er oder 1950er Jahre wollen."