• 29.01.2009 09:37

  • von Edi Nikolic

Formel-1-Stars verneigen sich vor den Abfahrtshelden

Was Monaco für die Formel 1, das ist Kitzbühel für den Skisport: Anwesend war alles, was im Motorsport Rang und Namen hat...

(Motorsport-Total.com) - Die Hahnenkammabfahrt in Kitzbühel ist nicht nur der Klassiker des alpinen Ski-Weltcups schlechthin, sondern seit vielen Jahren auch Treffpunkt der internationalen Motorsportprominenz. So dirigierte Rennleiter Bernie Ecclestone für Gerhard Berger wieder die traditionelle Kitz-Charity-Trophy und rundete den Reinerlös, der in Not geratenen Bergbauernfamilien zugute kommen wird, noch einmal großzügig von 130.000 auf 150.000 Euro auf.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone fungierte als Rennleiter bei der Charity-Trophy

Auf dem extrem eisigen Zielhang der legendären Streif bekleckerten sich David Coulthard, Sébastien Buemi und Ralf Schumacher zwar ebenso wenig mit Ruhm wie die meisten anderen Promis, doch stand das skifahrerische Können bei diesem glamourösen Sideevent ja ohnehin nicht im Vordergrund. "Ich fahre etwa gleich schlecht wie letztes Jahr, also geht's für mich hier eigentlich nur ums Blamieren für einen guten Zweck", brachte es "Schumi II" treffend auf den Punkt.#w1#

Coulthard von den Skistars beeindruckt

"Ich habe mit dem Skifahren viel zu spät angefangen", entschuldigte sich auch Red-Bull-Berater David Coulthard, um vor den Hauptdarstellern der Hahnenkammabfahrt sogleich seinen Hut zu ziehen: "Auch wir im Motorsport haben in verschiedenen Momenten Angst, was auch wichtig ist, um unnötige Risiken und damit Unfälle zu vermeiden, doch der Mutfaktor im Skirennsport ist aus meiner Sicht doch noch einmal deutlich höher als in der Formel 1."

Hermann Maier

Und darum ging es hauptsächlich: Das aufregendste Skirennen der Welt Zoom

In die gleiche Kerbe schlug auch Sebastian Vettels neuer Teamkollege Mark Webber, der sich nach seinem Fahrradunfall schön langsam wieder auf dem Weg der Genesung befindet: "Ich habe an der Hausbergkante die spektakuläre Showeinlage von Bode Miller miterlebt und bin wirklich schwer beeindruckt - auch vom Gelände und vom Kantengrip, den diese neue Skitechnologie selbst bei hohen Geschwindigkeiten entwickelt."

Einer, der beide Extreme kennt, ist der Franzose Luc Alphand, zweifacher Abfahrtssieger von Kitzbühel und Gewinner der Rallye Dakar: "Die beiden Disziplinen sind schon ziemlich verwandt, wobei man sich im Rennwagen doch deutlich komfortabler und sicherer fühlt. Der Sieg auf der Streif war für mich damals ein richtiger Motivationsschub, doch mit den Jahren lässt dann die Risikobereitschaft einfach nach und es wird Zeit, etwas anderes zu tun. Auch im Rennsport versuche ich heute ganz bewusst, auf der sicheren Seite zu bleiben und keinen Blödsinn zu machen." Neben dem mittlerweile 44-jährigen Franzosen folgten mit Cyril Despres und Dakar-Motorrad-Sieger Marc Coma noch zwei weitere Marathon-Spezialisten dem Ruf der österreichischen Gamsstadt.

Scheider im Kart flott unterwegs

"Wenn ich mir vorstelle, wie breit wir im Motorsport Sicherheitsthemen diskutieren, dann kann ich vor diesen Jungs eigentlich nur noch den Hut ziehen", staunte Hobby-Snowboarder Timo Scheider, für dessen Abt-Team der Besuch beim Hahnenkammrennen längst Tradition geworden ist. "Mit 140 Sachen ohne jeglichen Schutz über eine solche Piste zu brettern, das ist einfach der helle Wahnsinn." Nach seinem Sieg bei der Stockcar-Challenge von Stefan Raab gab der amtierende DTM-Champion auch beim Kitz-Ice-Kart-Grand-Prix eine prächtige Figur ab und qualifizierte sich immerhin für die erste Startreihe.

David Coulthard

David Coulthard entschied mit seinem Team das Eiskartrennen souverän für sich Zoom

Während die Pole-Position an Matthias Ekström und die schnellste Rennrunde an Ex-Formel-3000-Champion Norbert Siedler ging, ließ das Team Wings for Life in der Gesamtwertung nichts anbrennen: David Coulthard, Luc Alphand, Hannes Arch und Felix Baumgartner verwiesen Ekström, Buemi und Co. auf die Plätze. Der 20-jährige Schweizer, der seinem Grand-Prix-Debüt nach erfolgreichen Testfahrten in Spanien bereits hoch motiviert entgegenfiebert, gab mit dem hartnäckigen Verweis auf seinen Landsmann Didier Defago übrigens einen goldrichtigen Siegertipp ab.

Und weil dort, wo schnelle Männer am Werk sind, auch schöne Frauen nicht fehlen dürfen, sorgten beim Ice-Grand-Prix sogar Miss Universe Oxana Federova, und Germany's next Topmodel Barbara Meier für zusätzliches Herzklopfen...