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  • 18.09.2015 13:30

  • von Dominik Sharaf

Formel 1 Singapur 2015: Nico Rosberg mit erster Bestzeit

In die Dunkelheit mit Bestzeit: Der Mercedes-Pilot war am Freitagabend im ersten Freien Training Schnellster vor Lewis Hamilton - Red Bull stark, Neuling crasht

(Motorsport-Total.com) - Und täglich grüßt Mercedes von der Spitze: Die Dominanz der Silberpfeile war auch zum Auftakt des Singapur-Grand-Prix' am Freitag nicht zu brechen, als sich Nico Rosberg in 1:47.995 Minuten vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton (+0,319 Sekunden) die Bestzeit sicherte. Bei der bei Tageslicht gestarteten und unter Flutlicht beendeten Session in den Abendstunden war aber längst nicht alles zu sehen, was in den Boliden steckt: Die superweichen Reifen etwa kamen gar nicht zum Einsatz.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg, Singapur

Nico Rosberg startete mit der ersten Bestzeit in das Singapur-Wochenende Zoom

Dazu beendeten viele Piloten ihre schnellste Runde zum Abschluss der Session nicht, weil vier Minuten vor Schluss Debütant Alexander Rossi für einen Abbruch sorgte. Die Rennleitung zeigte die rote Flagge, als der US-Amerikaner in den Diensten Manor-Marussias seinen Boliden ausgangs Kurve 18 in der Leitplanke havarierte. Bei nur 150 Minuten Pause bis zum zweiten Durchgang müssen sich die Mechaniker sputen, um unter anderem zwei gebrochene Achsen wieder instand zu setzen.

'Sky'-Experte Marc Surer nimmt den dank Kleingeld für Roberto Merhi ins Cockpit rotierten Rossi in Schutz: "Darf einem Neuling passieren. Wichtig ist, dass er schnell fährt - und er war bis dahin gleich schnell wie sein Teamkollege Will Stevens, der viel mehr Erfahrung hat." Hinzu kam, dass auf noch "grüner" Fahrbahn und viel Schmutz auf dem Stadtkurs auch routinierteren Piloten Fehler unterliefen.

Rosberg und Hamilton hielten sich in dieser Beziehung schadlos, jedoch musste der Deutsche eine längere Reparaturpause einlegen, weil Mercedes an seinem Auto nach nur einem schnellen Umlauf die vorderen Bremsscheiben austauschte. Was hinter der ungewöhnlichen Reparatur steckte, blieb zunächst unklar.

Der dritte Rang ging mit 0,336 Sekunden Abstand an Daniel Ricciardo im Red Bull. Offenbar profitieren die Österreicher davon, dass in Singapur der Antrieb nicht die exponierte Rolle spielt wie in Monza und die Renault-Nachteile nicht so stark zum Tragen kommen. Trotzdem haderte das Team einmal mehr mit der Zuverlässigkeit des RB11, schließlich wurde Daniil Kwjat (18., +3,043 Sekunden) von einem Defekt am Benzinsensor heimgesucht und verbrachte große Teile der Session bei einer Reparaturpause.

Hinter Ricciardo folgte Sebastian Vettel im Ferrari, der 0,499 Sekunden Abstand auf Rosberg zu verzeichnen hatte. Dem Heppenheimer unterlief gegen Ende ein Schnitzer, als er sich verbremste, geradeaus schoss und den roten Renner auf dem Weg Richtung Reifenstapel gerade rechtzeitig zum Stehen brachte. Teamkollege Kimi Räikkönen wurde mit 0,790 Sekunden Rückstand als Fünfter klassiert.

Die Top 10 erreichten ebenfalls Valtteri Bottas (Williams; +1,385), Max Verstappen (Toro Rosso; +1,471), Nico Hülkenberg (Force India; +1,859), Carlos Sainz (Toro Rosso; +2,024) sowie Pastor Maldonado (+2,073), der kurz vor Ende aufgrund eines Getriebeproblems an seinem Lotus die Segel streichen musste. Obwohl der von technischen Problemen geplagte Felipe Massa nur 17. war, unterstreicht die Bottas-Leistung, dass mit Williams nach Problemen in Monaco und in Ungarn auf einem langsamen Kurs wieder zu rechnen ist.

Position elf belegte Fernando Alonso im McLaren (+2,128), während Jenson Button (15., +2,460 Sekunden) deutlich mehr Rückstand zu verzeichnen hatte. Ähnlich wie Red Bull dürften sich die beiden Ex-Weltmeister für Singapur mehr ausgerechnet haben. Das Sauber-Team, das mit einem neuen Aerodynamik-Paket angereist ist, fuhr mit Felipe Nasr auf Rang 13 (+2,163) und Marcus Ericsson auf Position 16 (+2,888).