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  • 04.04.2016 11:49

  • von Roman Wittemeier

Formel-1-Qualifying: Eine "Scheißidee" für den Zirkus

Der neue Vorschlag für das Qualifying der Formel 1 findet in Reihen der Piloten keine Zustimmung: Vettel erinnert es an "Zirkus", Button findet "einäugig fahren" besser

(Motorsport-Total.com) - Die Farce um den Qualifikationsmodus der Formel 1 geht am kommenden Donnerstag in die nächste Runde. Nach einem ergebnislosen Meeting am Sonntagmorgen im Rahmen des Grand Prix von Bahrain 2016 sollen die Mitglieder der Strategiegruppe, der Formel-1-Kommission und des FIA-Weltrates schon bald ein erneut verändertes Format verabschieden. Geplant ist, sich von der aktuellen "Reise nach Jerusalem" zu verabschieden und künftig die Kombination zweier schneller Runden zu werten (hier die Details!).

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sicher ist bisher nur eines: Am Formel-1-Samstag soll mehr Fahrbetrieb herrschen Zoom

"Jetzt wird es Zeit für einen Zirkusbesuch", klagt Sebastian Vettel auf 'Sky Sports News HQ'. Der Heppenheimer ergänzt: "Die Idee ist gut, wenn man den Zufall entscheiden lassen will, aber in der Formel 1 sollte es aus meiner Sicht um Rennsport gehen. Es ist eine Scheißidee." Nimmt man die Q3-Ergebnisse aus Bahrain zur Grundlage, so hätte sich unter dem angedachten Modus eine Pole-Position für Nico Rosberg ergeben. Lewis Hamilton wäre hinter Vettel nur von Rang drei gestartet.

"Im Qualifying sollte es um diese eine perfekte Runde gehen", meint Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo. "Wenn zwei Zeiten kombiniert werden, erinnert mich das eher an den Langstreckensport. Das ist nicht so mein Fall." In der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) wird die Qualifikation zwar nicht in drei Abschnitten (Q1, Q2, Q3) absolviert, aber die Startaufstellung ergibt sich aus der Kombination von zwei schnellen Runden, die allerdings von zwei verschiedenen Piloten pro Auto gefahren werden müssen.

"Am besten wäre es, man würde zum alten Modus zurückkehren", sagt Nico Rosberg. Aber genau dieser Plan, der von den Fans und vielen Verantwortlichen im Formel-1-Fahrerlager für logisch und naheliegend gehalten wird, lässt sich nicht umsetzen. Die FIA blockiert diesen Weg, zudem hat Formel-1-Vermarkter Bernie Ecclestone den Streckenpromotern versprochen, den Samstag der Königsklasse mit mehr Spektakel auszustatten.


Fotostrecke: Formel-1-Qualifying: Modus im Wandel der Zeit

"Wir sollten es erst einmal ausprobieren. Es wird besser sein als das aktuelle Qualifying - alles ist besser als das aktuelle", stellt McLaren-Fahrer Jenson Button klar. "Sogar einäugig zu fahren wäre besser als das, was wir im Moment tun. Ich freue mich, dass es bald eine Änderungen geben wird." Weltmeister Lewis Hamilton, der unter dem aktuellen Modus beide Pole-Positions einfahren konnte, meint: "Es kommen unendlich viele Ideen auf den Tisch. Die meisten sind blöd, aber eine ist bestimmt dabei, die gut ist. Hoffen wir mal, dass es dann diejenige ist, die tatsächlich umgesetzt wird."