• 08.12.2006 09:05

  • von Fabian Hust

Formel-1-Piloten drohen mit Test-Boykott

Sollten die Sicherheitsvorkehrungen und die medizinische Versorgung in Valencia und Barcelona nicht verbessert werden, könnten die Fahrer Tests verweigern

(Motorsport-Total.com) - Nach einem Treffen der Fahrervereinigung 'GPDA' (Grand Prix Drivers' Association) im Rahmen der Testfahrten in Jerez steht für die Formel-1-Piloten fest, dass die Sicherheit bei Testfahrten in der Formel 1 auf den beliebten Strecken von Barcelona und Valencia dringend verbesserungswürdig ist. Die Fahrer fordern das gleiche Sicherheits-Niveau und eine vergleichbare medizinische Versorgung wie im Rahmen von Grands Prix.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Die Fahrer wollen bei den Tests ein gutes Gefühl haben

Vor allem mit der medizinischen Notfall-Versorgung an der Strecke von Jerez, wo derzeit Testfahrten stattfinden, war die 'GPDA' nicht zufrieden. Doch die Strecken-Betreiber haben mittlerweile reagiert und die notwendigen Verbesserungen vorgenommen. Bei einer Inspektion durch Toyota-Team-Arzt Riccardo Ceccarelli in dieser Woche wurden nur noch Kleinigkeiten bemängelt, die es nun zu verbessern gilt.#w1#

Die beiden Sorgenkinder Barcelona und Valencia bleiben jedoch bestehen, und die Fahrer drohen nun damit, Testfahrten zu boykottieren, sollten die beiden Strecken nicht auf den neuesten Stand gebracht werden: "Wir wollen uns sicher genug fühlen, wenn wir dort hingehen", wird Ralf Schumacher von 'autosport.com' zitiert. "Wenn die Arbeit nicht über die Bühne geht, dann werden wir nicht hingehen. So einfach ist das."

Nach Aussage des Vorsitzenden der Fahrervereinigung sei es wichtig, dass die Fahrer diesbezüglich Initiative zeigen, es gebe gute Gründe, warum man sogar mit einem Boykott drohe. Schumacher sieht sich im Moment als Zugpferd: "Nicht alle Fahrer teilen die gleichen Interessen oder wollen die gleichen Ergebnisse, und nicht jeder kümmert sich um alles. Aus diesem Grund muss sich der Vorsitzende darum kümmern."

Nach Aussage des 31-Jährigen sei das Treffen in Jerez konstruktiv verlaufen. Der Deutsche hebt dabei lobend hervor, dass es bisher lediglich Meetings im Rahmen von Rennen gegeben hat, nun sei man auch bei Testfahrten zusammengekommen. Man habe in entspannter Atmosphäre Strecke für Strecke unter die Lupe genommen.

Ralf Schumacher betont, dass es wichtig sei, dass die Fahrervereinigung auch mit dem Automobilweltverband FIA zusammenarbeitet, um die Sicherheit zu verbessern: "Auf manchen Teststrecken war die Sicherheits-Ausstattung und die medizinische Versorgung ein Witz." Diesbezüglich habe man jedoch schon Verbesserungen erzielen können.

In diesem Zusammenhang lobte der Toyota-Pilot die Arbeit in Jerez, dort habe man "mehr oder weniger" alle erbetenen Verbesserungsvorschläge umgesetzt. Jetzt gehe es nur darum, einige "kleine Details" zu optimieren. Der Wahl-Österreicher zeigt sich "hundertprozentig optimistisch", dass man auch den Standard der anderen Strecken auf das gewünschte Niveau bringen kann.