Formel-1-Motorenstrafen 2023: Welcher Fahrer ist wie stark gefährdet?

Fünf Fahrer mussten in der aktuellen Formel-1-Saison schon eine Motorenstrafe hinnehmen - Wer muss nach der Sommerpause aufpassen?

(Motorsport-Total.com) - Regnet es nach der Formel-1-Sommerpause Motorenstrafen? Alle 20 Piloten sind ab sofort bei jedem Rennen gefährdet, eine Strafversetzung in Kauf nehmen zu müssen, weil sie ihr Motorenkontingent überzogen haben. Das war in dieser Saison bereits schon sechsmal der Fall (zur Übersicht der Motorenelemente 2023).

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg (Haas VF-23) scheidet beim Formel-1-Rennen in Österreich 2023 aus

Nico Hülkenberg ging der Motor beim Rennen in Spielberg hoch Zoom

Allerdings heißt das nicht, dass jeder Pilot in dieser Saison auch eine Strafe erhalten wird, denn diese Statistik wird einzig und allein vom Energiespeicher und der Kontrollelektronik bestimmt, von denen jeder Fahrer nur jeweils zwei Einheiten pro Saison benutzen darf.

Und da wir bereits mehr als die Hälfte der Saison absolviert haben, ist mathematisch logisch, dass alle Teams schon auf ihr jeweils zweites Element gewechselt sind. Außerdem ist es für die Teams immer noch möglich, im Ernstfall das erste Element noch einmal zu benutzen.

Trotzdem waren diese beiden Komponenten in fünf von sechs Fällen in dieser Saison für die Strafversetzung verantwortlich: Sergio Perez (in Australien), Charles Leclerc (in Saudi-Arabien und in Spanien) und Nyck de Vries (in Österreich) bekamen alle wegen dieser Bauteile schon eine Strafe, nur bei Max Verstappen in Belgien war es das Getriebe.

Auch Haas-Pilot Nico Hülkenberg ist bei der Kontrollelektronik schon über der Grenze angekommen und musste deswegen in Spa aus der Boxengasse starten, weil er ohnehin Letzter war. Allerdings nutzte sein Team gleich die Chance und tauschte alle Motorenteile beim Deutschen aus - außer den Energiespeicher.

Damit ist Hülkenberg aber auch der bislang einzige Pilot, der bei jenen Komponenten über dem Limit ist, von denen vier pro Saison zur Verfügung stehen, also Motor, Turbolader, MGU-H und MGU-K.

Aber auch dort droht bereits einigen Fahrer demnächst eine Strafversetzung: Alexander Albon (Williams) und Pierre Gasly (Alpine) sind bei allen vier Elementen schon an der Grenze angekommen, Kevin Magnussen (Haas) bei Motor, Turbolader und MGU-H. Zudem steht McLarens Lando Norris bei vier Motoren.

Allerdings haben alle anderen Piloten bei allen Elementen auch schon jeweils drei eingesetzt.

Beim Getriebe, das in äußere und innere Elemente aufgeteilt ist, ist die Verteilung größer: Hülkenberg und Verstappen (nur innere Teile) sind schon über dem Limit, Sergio Perez (Red Bull), Gasly und Magnussen knapp davor, und auch Esteban Ocon (Alpine) muss zumindest bei den inneren Elementen aufpassen.

Dafür haben Lewis Hamilton und George Russell (beide Mercedes), Daniel Ricciardo, der das Kontingent von de Vries übernimmt, und Yuki Tsunoda (beide AlphaTauri) sowie Fernando Alonso (Aston Martin) erst zwei von vier erlaubten Getriebe verwendet.

Noch keine akute Gefahr droht beim Auspuff, wo aber jeweils acht Teile zur Verfügung stehen. Mit jeweils sechs sind Hülkenberg und Norris dort am nächsten dran, aber auch alle anderen Fahrer stehen bei mindestens vier.

In Sachen Strafversetzungen sind die Fahrer in der Formel-1-Saison 2023 bislang etwas besser weggekommen als im Vorjahr: 2022 gab es bis zur Sommerpause acht Strafen, in dieser Saison stehen wir bei sechs. Allerdings fanden im Vorjahr bis dahin auch 13 Saisonrennen statt, durch den Wegfall von Imola sind es in dieser Saison lediglich zwölf.

Übrigens, im Vorjahr kamen fünf Piloten straffrei durch die Saison: die beiden Aston-Martin-Piloten Sebastian Vettel und Lance Stroll, die beiden Williams-Piloten Alexander Albon und Nicholas Latifi sowie McLarens Daniel Ricciardo.

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