Formel-1-Newsticker
Formel-1-Live-Ticker: Max Verstappen räumt FIA-Preis ab
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Feierliche Gala in Paris +++ Hamilton nicht scharf auf Schumi-Rekord +++ Mercedes' emotionaler Saisonrückblick +++
Psychospiele
Wenn Ferrari im kommenden Jahr noch näher an Mercedes herankommt und der WM-Kampf ähnlich gleichwertig wird wie schon in dieser Saison, dann kommt es wohl wirklich nur noch auf die Verfassung der Titelkandidaten an. Und über die Nerven der Toppiloten wurde ja schon in diesem Jahr des Öfteren spekuliert - vor allem von Hamilton (hier zum Beispiel).
Hamilton bleibt aber gewarnt: "Ich bin mir sicher, er hat als Mann aus den Dingen, die in diesem Jahr passiert sind, gelernt und ich erwarte nicht, dass er die gleichen Fehler noch einmal macht. Und wenn ihm und seinem Team nicht diese Fehler unterlaufen wären, dann weiß ich nicht, ob wie die WM gewonnen hätten.
Um Hamiltons eigene Nerven war es heute übrigens auch nicht so gut bestellt. Bei der Pressekonferenz am Nachmittag hatte er sich mehrmals über die Fotografen und das Licht beschwert, die ihn beim Beantworten der Fragen abgelenkt hätten.

© Sutton
Bottas' Aktie sinkt
Wir haben Dir gestern bereits über die Abstimmung der Teamchefs über die Fahrerleistung 2017 berichtet (hier nachzulesen). Dabei hat Mercedes-Pilot Valtteri Bottas Federn lassen müssen - er landete nur auf Platz zehn. Den Finnen schert das wenig. "Es gibt ja viele solcher Umfragen. Es kümmert mich nicht so sehr, ob ich dabei schlechter wegkomme. Es kommt nur darauf an, wie ich mich auf der Strecke schlage und wie viele Rennen ich in Zukunft gewinnen kann. Da Wichtigste ist, dass Das Team weiß, zu was ich fähig bin."
Nur auf eine Stimme macht er sich sorgen: "Ich hoffe, Toto (Wolff, Mercedes-Boss) hat mich nicht auf Platz zehn gewählt - das wäre seltsam."

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Nicht auf Rekordjagd
Wer so weit gekommen ist wie Hamilton (und Vettel), der muss doch auch nach den Sternen greifen, oder? Noch immer gilt es Michael Schumacher Rekord von sieben WM-Titeln zu knacken - und so mancher traut es dem Briten zu. Er selbst bliebt bei dem Thema zurückhaltend:
"Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, noch vier mehr zu holen. Ich habe allein zehn Jahre gebraucht um auf meine vier zu kommen. Ich habe momentan nicht das Verlangen, den Rekord einzustellen. Es wäre ganz cool, wenn ich mit Fangio gleichziehen würde (fünf Titel)."
Der 32-Jährige erklärt: "Ich glaube nicht, dass ich mich durch die Anzahl meiner Titel definieren werde, wenn ich älter bin. Es sind mehr eher so Dinge wie meine Zusammenarbeit mit dem Team, wie ich das Auto gefahren bin und alles herausgeholt habe."
Apropos Williams-Cockpit
Topkandiat auf die Nachfolge von Felipe Massa ist noch immer Robert Kubica. Etwas Neues, Hinweisendes oder Offizielles gibt es aber noch immer nicht. Lange darf sich das Team nicht mehr mit der Entscheidung Zeitlassen, denn sonst werden die Geschichte um angebliche Kandidaten immer kurioser.
Da wäre zum Beispiel der Fall des Formel-2- und Renault-Entwicklungs-Fahrers Oliver Rowland. Der hatte vor Kurzem verlauten lassen, sein Team sei im Gespräch mit Williams und brachte sich so für den begehrten Sitz ins Spiel. Williams bestreitet jedoch, dass er zu den Kandidaten gehöre.
Noch kurioser ist, was in den italienischen Medien rumgeht. Demnach würde Massas Manager Nicolas Todt mit Williams schon wieder über einen Rücktritt vom Rücktritt verhandeln. Ich sag mal so: Es gibt ja nicht, was wir der verrückten Königsklasse nicht zutrauen würden :D

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Apropos Sauber-Fahrer
Mit der Bekanntgabe der Fahrerpaarung 2018 war auch offiziell klar: Pascal Wehrlein ist erste einmal raus. Und er kann auch nur noch ganz wage auf ein Cockpit für das kommende Jahr hoffe - Williams hat sich noch nicht entschieden. Für ehemalige Wegbegleiter ist das unverständlich.
"Ich finde seine Leistung 2017, nicht nur in Barcelona, wird immer noch nicht richtig gewürdigt", sagt Ex-Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn gegenüber 'Auto Bild'. "Ohne ihn hätte das Team überhaupt keine Punkte eingefahren. "Ich hoffe nur, dass er in der Formel 1 jetzt weiterhin das bekommt, was er verdient: ein Cockpit. Pascal hat für mich das Potenzial, im richtigen Team Weltmeister zu werden. Wer mit ihm gearbeitet hat, weiß das."

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Das sind ja gute Aussichten
Wir sind schon alle sehr gespannt, wie sich Formel-2-Champion und Ferrari-Junior Charles Leclerc in seinem ersten Formel-1-Jahr bei Sauber schlagen wird. Mal sehen, wie oft er dabei Max Verstappen begegnet. Die beiden kennen sich nämlich noch aus alten Kartzeiten - und das sind nicht nur schöne Erinnerungen:
Kartstreit zwischen Verstappen und Leclerc
Lob oder Kritik?
Todt scheint ja echt ein würdiger Präsident, wenn man nicht unterschieden kann, ob er schwärmt oder anprangert, wenn er über Hamiltons Saison spricht. "Man vergisst oft, wie schwer es ist, an die Spitze zu kommen - und noch schwieriger, dort zu bleiben", so der Franzose.
"Er hat das beste Team hinter sich. Vettel und Ferrari lagen vorne - aber das muss man auch über 20 Rennen halten. Er hat 20 Rennen absolviert und ist dabei jedes Mal in die Punkte gefahren. So etwas hat es in der Vergangenheit nicht gegeben. Vielleicht sind die Autos heutzutage zu zuverlässig. Wir sind nicht davon ausgegangen, dass man jedes Rennen beendet."

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Auch ein trauriger Tag
Ex-Pilot Damon Hill (Weltmeister 1996) trauert heute um seine Mutter Bette. Die Witwe von Graham Hill (Weltmeister 1962, 1968) war als starke Frau bekannt. Vor ihre Heirat war sie selbst Ruderin. Nach dem tragischen Unfall ihres Mannes musste sie drei Kinder durchbringen - und das mit allerhand Schulden, die ihr hinterlassen worden. Auch wir wollen der Powerfrau gedenken.
Der Durchbruch in Ungarn
Hattest Du auch das Gefühl, wir haben nach der Sommerpause einen anderen Hamilton gesehen als davor? Der Champion erklärt jetzt warum: "Wir hatten ein interessantes Rennen in Ungarn, wo wir als Team etwas getan haben, was einen positiven Effekt hatte." Ja, bei Mercedes hebt man gern hervor, wie die Teamorder, die Valtteri Bottas am Ende hat vor Hamilton ins Ziel kommen lassen, die Moral bei den Silberpfeilen gestärkt hat.
Hamilton hat seine eigenen Schlüsse daraus gezogen: "Für mich war es gut, dass ich Valtteri vorbeilassen musste. Ich bin danach in die Sommerpause gegangen und habe mir gedacht: 'Ich will nie wieder in dieser Position sein, oder das Team in die Not bringen zu entscheiden, wer zuerst über die Ziellinie fährt - von jetzt an muss ich jedes Mal vorne sein'."

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Gratulation an den Präsidenten
Es war nur Formsache, aber der ehemalige Ferrari-Teamchef Jean Todt ist zu einer dritten Amtszeit als FIA-Präsident gewählt worden. Dafür gibt es natürlich auch Gratulanten. Nico Rosbergs Amtszeit als aktueller Formel-1-Weltneister geht heute übrigens offiziell zu Ende, wenn der Pokal an Hamilton übergeben wird. Rosberg hatte die Trophäe ein Jahr lang mit sich herumgetragen und nicht ganz unbeschadet abgegeben, wie Du hier nachlesen kannst.
ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk ist übrigens zum Vizepräsidenten gewählt worden.
Streit um Frauenrolle
Die ehemalige Renault-Entwicklungsfahrerin Carmen Jorda ist in den Frauenausschuss der FIA berufen worden. Ausgerechnet - mag so mancher denken, wenn man die heftigen Social-Media-Reaktion darauf sieht. Denn längst nicht jede Frau lässt sich gerne von der Spanierin in Motorsport-Angelegenheiten vertreten. So war zwischen Jorda und der britischen Rennfahrerin Pippa Mann erst vor kurzen ein Streit entfacht, weil Jorda es für eine gute Idee hielt, eine eigene Frauen-Serie an den Start zu bringen (hier mehr).
Mann reagierte aus Jordas Nominierung dementsprechend in den sozialen Medien: "Wenn das stimmt, dann haben sie jemanden berufen, der keine Resultate eingefahren ist und nicht daran glaubt, dass wir im Sport gleichberechtigt antreten können. Ich bin sehr enttäuscht." Für viele ein Missverständnis: Jorda ersetzt nicht die Vorsitzende der Frauen-Kommission (die ehemalige Rally-Fahrerin Michele Mouton), die ist lediglich Mitglied geworden.
Der nächste Versuch
Lange hatte es gut ausgesehen - am Ende wurde es aber nicht aus dem Traum von Sebastian Vettel und Ferrari, sich schon in diesem Jahr die Krone aufzusetzen. Der nächste Versuch ist aber schon in Planung:
"Ich denke, wir haben eine gute Basis, auf die wir aufbauen können", so Vettel. "Was wir hinbekommen müssen, ist der letzte Schritt. Wenn man zurückblickt ist es immer dieser letzte Schritt, der am schwierigsten ist. Es geht aber schon viel Arbeit vor sich um das Auto schneller zu machen."

© FIA
Da brauch einer Winterpause
So schillernd scheint ein Leben als Formel-1-Weltmeister gar nicht so sein. Denn obwohl sich Lewis Hamilton den Titel schon vor sechs Wochen gesichert hatte, sagt er: "Ich habe es auf jeden Fall noch nicht genießen können - ich habe die ganze Zeit gearbeitet. Die Arbeit hört einfach nicht auf. Man gewinnt ja nicht die WM und das war's dann." Er beschreibt außerdem, dass er in den letzten tag viel Zeit in der Team-Fabrik bei Mercedes verbracht habe, wo es schon an die Planung für die kommende Saison gegangen sei. Ein bisschen Zeit für Familie bleibt dennoch:
Hello again!
Schön, dass Du zum großen Gala-Abend reingeklickt hast. Die Motorsportszene erhebt sich heute noch einmal, wenn in die FIA in Paris ihre Preise verleiht. Dazu werden sich heute Abend alle schick machen und den roten Teppich entlang schlendert. Heute Nachmittag hat es bereits einige Pressekonferenzen gegeben - eine große Überraschung wie im vergangenen Jahr gab es bisher nicht. Wir können uns aber gleich mal anschauen, was dabei so besprochen wird.
Rebecca Friese hat sich zwar nicht ins Abendkleid geschmissen, aber dafür die Tickertasten schon angewärmt. Wenn Dir noch etwas auf dem Herzen brennt - Fragen, Anregungen oder sonstiges Feedback - dann melde Dich doch ganz einfach über das Kontaktformular. Jetzt aber erst einmal rein ins Vergnügen …

