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  • 28.01.2010 13:35

  • von Stefan Ziegler

Formel-1-Kommission diskutiert einige Neuerungen

Parallel zu den Testfahrten in Valencia will die Formel-1-Kommission über Modifikationen am Regelwerk nachdenken - Punktesystem im Fokus

(Motorsport-Total.com) - Wenn im spanischen Valencia die ersten Testfahrten des Formel-1-Jahres beginnen, gehen die Diskussionen um das Regelwerk in ihre Endphase: Am Montag trifft sich die Formel-1-Kommission in Paris und setzt sich einmal mehr mit verschiedenen Modifikationen am Reglement auseinander. Große Themenkomplexe bilden dabei das Punktesystem, die Startnummern und die Reifenanzahl.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Vor dem Saisonstart müssen noch einige Rahmenbedingungen geklärt werden

Vor allem das im Dezember verabschiedete Punkteschema wirft noch Fragen auf, denn viele Formel-1-Protagonisten können sich mit dem neuen System nicht so recht anfreunden: "Es gibt eigentlich keinen Grund, das bestehende Punktesystem zu ändern", findet McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh - zum Saisonstart 2010 soll die Zählervergabe aber dennoch angepasst werden.#w1#

Dies könnte nach dem bisherigen Ansatz der Formel-1-Kommission erfolgen, der einen 25-20-15-10-8-6-5-3-2-1-Punkteschlüssel vorsieht, doch auch andere Varianten stehen im Raum. Laut 'Auto Motor und Sport' könnte in dieser Saison wieder nach dem bewährten 10-8-6-5-4-3-2-1-System gefahren werden, ein 25-18-15-12-10-8-6-4-2-1-Punkteschlüssel könnte alternativ zum Einsatz kommen.

Whitmarsh ist allerdings überzeugt davon, dass diese Änderungen nicht zur Verbesserung der Show auf der Strecke beitragen werden: "Damit wird es keine zusätzlichen Überholmanöver geben", gibt der britische Teamchef zu Protokoll und fügt an: "Gute Rennfahrer überholen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Sie brauchen keinen Anreiz wie mehr Punkte", hält das McLaren-Teamoberhaupt fest.

Was passiert mit dem Campos-Team?

Peter Sauber teilt diese Ansicht: "Punkte müssen etwas wert sein", meint der Schweizer, dessen Rennstall im Hinblick auf die Vergabe der Startnummern eine wichtige Rolle spielt: Wird das Sauber-Team als offizielle Nachfolgemannschaft des ehemaligen BMW Sauber F1 Teams akzeptiert, so würde der Rennstall mit Sitz in Hinwil auch die Platzierung in der Herstellerwertung erben.

Gelten Peter Sauber und sein Team aber als neue Grand-Prix-Mannschaft, so werden die Schweizer mit hohen Startnummern bedacht. Sorgen ganz anderer Art hat indes das spanische Campos-Team, das offenbar um seine Teilnahme an der Formel-1-WM bangen muss: Eine unsichere Finanzlage bei Adrian Campos könnte dem serbischen Stefan-Team kurzfristig noch das Renndebüt ermöglichen.

Unklar ist aktuell zudem, wie viele Reifensätze die Piloten pro Wochenende verwenden dürfen. Von Freitag bis Sonntag hatten die Fahrer bislang 14 Komplettsets zur Verfügung, Lieferant Bridgestone wünscht sich allerdings - aus Kostengründen - eine Reduktion auf zehn Reifensätze. Die Teams schlagen einen Kompromiss vor, der elf Pneusets beinhaltet. Nun muss verhandelt werden...