Formel 1 gedenkt Opfern des spanischen Zugunglücks
Fernando Alonso zeigt sich nach dem tragischen Zugunglück in Spanien tief betroffen, Gerard Lopez, der galizische Wurzeln hat, lässt die Lotus-Boliden umlackieren
(Motorsport-Total.com) - Es waren tragische Bilder, die am Donnerstag weltweit über die TV-Geräte flimmerten: Am Mittwochabend war ein Schnellzug im spanischen Santiago de Campostela entgleist - bisher starben 80 Menschen, 36 schweben in Lebensgefahr. Ursache für das Unglück war überhöhte Geschwindigkeit - in Spanien wurde eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen.

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Das Zugunglück in Spanien änderte Fernando Alonsos Blickwinkel Zoom
Die Tragödie löst auch in der Formel 1 große Betroffenheit aus - vor allem bei den spanischen Protagonisten. Und sie relativiert auch den ständigen Kampf um Hundertstelsekunden und Rennsiege. "Am Mittwochabend bin ich zu Bett gegangen und habe über meine Probleme nachgedacht, über Kleinigkeiten, die im Laufe des Tages schiefgelaufen sind oder Dinge, die man besser machen kann", erzählt Fernando Alonso.
"Und dann wache ich heute auf und erfahre diese Neuigkeiten", zeigt er sich erschüttert. "Dann erkennt man, wie dumm man ist, wenn man über sich selbst und über gewisse Dinge nachdenkt und im Grunde ein Egoist ist. Diese Nachrichten erinnern einen daran, was im Leben wirklich wichtig ist."
Alonso will mit Sieg Hoffnung spenden
Für den spanischen Superstar sei die Machtlosigkeit "ein frustrierendes Gefühl. Es gibt keine Uhr, die man zurückdrehen kann, um das Resultat dieses tragischen Unglücks zu verhindern. Unsere Gedanken sind bei den Familien der Menschen, die in diesem Zug saßen."
Nun möchte er seinen Landsleuten mit einem Sieg am Sonntag etwas Hoffnung geben, obwohl ihm bewusst ist: "Wir werden damit niemanden glücklich machen, ganz egal, was dabei herauskommt, aber wir werden versuchen, an diesem Wochenende all unsere Bemühungen daran zu setzen."
Auch Alonsos Ferrari-Kollege Pedro de la Rosa gedenkt den Opfern des Unglücks - gemeinsam mit dem zweifachen Weltmeister posierte er für ein Foto, wo die beiden eine Boxentafel mit der Aufschrift "All unsere Unterstützung gilt den Opfern von Santiago" halten.
Lotus fährt mit galizischer Flagge
Nicht nur bei Ferrari, sondern auch bei Lotus zeigt man Anteilnahme. Der luxemburgische Teambesitzer Gerard Lopez, dessen familiäre Wurzeln eigentlich in Galizien liegen, wo er sieben Jahre seines Lebens verbrachte, lässt die Endplatten der Lotus-Boliden an diesem Wochenende "als Zeichen des Respekts und der moralischen Unterstützung" mit der galizischen Flagge lackieren.
"Als Galizier werde ich den Menschen, die von dieser Katastrophe in einer Gegend des Landes betroffen sind, das ich so gut kenne und liebe, die größtmögliche Hilfe und Unterstützung zur Verfügung stellen", verspricht Lopez. "Ich und das gesamte Lotus-Team wollen den Familien und Freunden der Betroffenen und Beteiligten unser ehrliches Beleid aussprechen."

