• 15.11.2020 08:11

  • von Stefan Ehlen, Co-Autoren: J. C. de Celis, R. Vording

Formel-1-Fahrer über 2020: "Zäh und ein bisschen monoton"

Wie McLaren-Fahrer Carlos Sainz die Formel-1-Saison 2020 erlebt und wie er und Max Verstappen zum Rennkalender 2021 stehen

(Motorsport-Total.com) - Vieles ist anders in der Formel-1-Saison 2020, vor allem aufgrund der Coronakrise. Denn nach Monaten des Wartens geht es jetzt Schlag auf Schlag mit vielen Grands Prix binnen weniger Wochen. "Jetzt wird es allmählich zäh", meint daher McLaren-Fahrer Carlos Sainz.

Titel-Bild zur News: Lando Norris, Carlos Sainz

Carlos Sainz und McLaren-Kollegen: Sind 23 Saisonrennen zu viel für die Formel 1? Zoom

"Allerdings: So schlimm ist es auch wieder nicht, weil wir ja nicht so viele unterschiedliche Zeitzonen haben. Da musst du dich nicht groß mit Jetlag oder dergleichen herumschlagen."

"Hart ist es besonders deswegen, weil du praktisch kaum aus dem Hotel oder aus der Strecke herauskommst. Es ist ein bisschen monoton", sagt Sainz. "Und dann kriegst du auch noch alle zwei Tage [beim Coronatest] ein Stäbchen in die Nase geschoben."

Zweifel am Rekordkalender der Formel 1

Ob sich die Situation im kommenden Jahr verändert? Das ist derzeit nicht absehbar. Die Formel 1 aber plant 2021 mit insgesamt 23 Rennen, dem bisher größten WM-Kalender. Und dieses Vorhaben kommt nicht überall gut an.

Sainz etwa meint: "Mir wäre ein kürzerer Kalender mit nur 18 bis 20 Rennen lieber. Ich bin nicht gegen 23 Rennen, ich habe aber eine andere Meinung dazu, wie sie jedem zusteht."

"Ich bin mir sicher: Die Verantwortlichen haben bestimmte Gründe für 23 Rennen. Das kritisiere ich nicht, sondern sage nur, wie ich darüber denke."

Verstappen wünscht sich weniger "Micky-Maus"-Strecken

Red-Bull-Fahrer Max Verstappen denkt ähnlich. Er halte 23 Rennen in nur einer Saison für "sehr viel" und sagt: "Mir wäre lieber, man trennt sich von ein paar Strecken, die überhaupt nicht interessant sind. Es gibt aber gute Gründe, warum andere Entscheidungen getroffen werden."

"Wir gehen halt unterm Strich dorthin, wo die Formel 1 ihre Rennen organisiert. Das ist alles, was ich dazu sagen kann."

Was Sainz und Verstappen meinen, aber nicht sagen: Manche Vertragspartner der Formel 1 - vor allem in Übersee - bezahlen viel Geld für einen Grand Prix, was sich zum Beispiel die meisten Traditionsstrecken in Europa nicht leisten können und deshalb keine Chance auf einen Platz im Rennkalender haben.

Spa und Zandvoort im Doppelpack: sinnvoll?

Gleich mehrere Traditionsstrecken werden 2021 in direkter Folge angesteuert, und im Abstand von nur wenigen Tagen: Spa, Zandvoort und Monza. Und Verstappen schmeckt das nur bedingt.

"Das Ergebnis ist: Ich habe zwei Heimrennen innerhalb von nur zwei Wochen", sagt er. "Keine Ahnung, ob die Promoter zufrieden damit sind, wenn ich an den Ticketverkauf denke. Aber wer weiß? Vielleicht schauen sich die Leute ja beide Rennen an. Das wäre wirklich cool."

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