• 25.07.2015 12:03

  • von Dominik Sharaf

Formel 1 2015 Budapest: Mercedes-Duo bleibt einsame Spitze

Im dritten Freien Training zum Ungarn-Grand-Prix in Budapest reüssierte Lewis Hamilton vor Nico Rosberg und Sebastian Vettel - Red Bull stark, Williams schwach

(Motorsport-Total.com) - Chance gegen Mercedes? Pustekuchen! Das dritte Freie Training im Rahmen des Ungarn-Grand-Prix in Budapest hat am Samstagvormittag eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass die Silberpfeile in der Formel 1 ungeachtet der Außentemperaturen und Streckencharakteristik den Ton angeben. Die schnellste Runde der Session und des Wochenendes drehte in 1:22.997 Minuten Weltmeister Lewis Hamilton, hinter ihm landete sein Teamkollege Nico Rosberg, dem 0,098 Sekunden auf den Bestwert fehlten.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton fuhr als einziger Fahrer unter 1:23 Minuten Zoom

Besonders dominant präsentierte sich Mercedes bei Außentemperaturen knapp unter der 30-Grad-Marke und brütendem Asphalt im ungarischen Glutofen auf der weicheren Pirelli-Mischung. Jedoch gab es einen Rückschlag zu verkraften, als Rosberg beim Versuch, kurz vor Ende der Session Startübungen durchzuführen, am Ende der Boxengasse stehenblieb und aus eigener Kraft nicht zurück zu seiner Crew kam. Der W06 des Deutschen musste von den Streckenposten zurück zur Box geschoben werden.

Co-Teamchef Paddy Lowe tappt im Dunkeln, wenn es um die Ursache geht: "Nicos Motor ist abgestorben. Wir wissen im Moment nicht warum." Dass Rosberg wieder näher dran ist an Hamilton und sichere zweite Kraft, führt er auf Umbauarbeiten am Boliden zurück: "Wir sind gestern auf einige Probleme gestoßen, die wir über Nacht beheben konnten. Nico startet heute mit einem weißen Blatt Papier. Deshalb liegen die Fahrer wieder eng beisammen, wie wir das gewohnt sind."

Hamilton hatte keine Technikprobleme zu beklagen, fuhr sich jedoch massive Bremsplatte in die Vorderreifen. Bester Verfolger war Sebastian Vettel, dem im Ferrari 0,889 Sekunden auf die Bestzeit fehlten. Es zeigte sich jedoch, dass der rote Renner mit den härteren Pneus Probleme hat und sich die Stärke, die Reifen zu schonen, in das Gegenteil verkehrt. Der Wagen bringt die Gummis trotz der Hitze offenbar nicht auf Betriebstemperatur.

Weiterer Dämpfer: Teamkollege Kimi Räikkönen (16.; +2,664) konnte nicht mehr auf den weichen Reifen üben, weil seinen Dienstwagen ein mysteriöser Defekt plagte. Der SF15-T verlor aus unbekannten Gründen Flüssigkeit, die auf die Hinterräder gelangte und den Boliden unfahrbar machte. Der Finne besuchte deshalb rund eine halbe Stunde vor Schluss die Auslaufzone und kam anschließend nicht mehr auf die Strecke zurück.

Positive Überraschungen: Daniil Kwjat, der als Vierter mit 1,218 Sekunden Rückstand zeigte, dass der Red Bull auf der weniger powerlastigen Rennstrecke vor den Toren Budapests besser funktioniert als auf anderen Bahnen. Trotzdem mussten die Österreicher auf Trainingsrunden verzichten, um ihr anfälliges Renault-Material zu schonen. Carlos Sainz im Toro Rosso (+1,329) folgte dahinter.

Nico Hülkenberg, der 1,486 Sekunden hinter dem Bestwert lag, und im zweiten Freien Training wegen des Unfalls von Teamkollege Sergio Perez hatte zuschauen müssen, kam auf Position sechs. Der Emmericher hielt mit verstärktem Querlenker und härteren Reifen sogar lange die Bestzeit, obwohl es ihm an Fahrpraxis mangelte. Max Verstappen im zweiten Toro Rosso folgte mit 1,681 Sekunden auf Rang sieben vor Fernando Alonso (+1,849) im McLaren, Daniel Ricciardo im zweiten Red Bull (+1,932) und Lotus-Ass Romain Grosjean, der mit 1,944 Sekunden Rückstand die Top 10 komplettierte.

Schwach präsentierten sich Williams und Sauber: Die Briten hatten mit Felipe Massa (12.; +2,097) und Valtteri Bottas (14.; +2,348) wie schon in Monaco massive Probleme mit dem griplastigen Kurs während die Schweizer ähnlich Ferrari keine Temperatur in die Reifen brachten. Ergo rangieren am Ende des Feldes die beiden Autos von Felipe Nasr (17.; +3,063) und Marcus Ericsson (18.; +3,098). Schlechter waren nur die beiden Manor-Marussia, wobei Schlusslicht Roberto Merhi sogar an der 107-Prozent-Hürde gescheitert wäre.