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Force India: Topteams in Strategiegruppe handeln egoistisch

Force-India-Teamchef Vijay Mallya wirft den Herstellerteams in der Strategiegruppe egoistisches Verhalten vor: "Es sollte dort nicht um Einzelinteressen gehen"

(Motorsport-Total.com) - Die Strategiegruppe der Formel 1, in der neben dem Automobil-Weltverband FIA und dem Inhaber der kommerziellen Rechte auch Vertreter von sechs der zehn Formel-1-Teams vertreten sind, soll die Richtlinien für die zukünftige Ausrichtung des Sports ausarbeiten. Doch diesem Anspruch wird sie nach Ansicht von Force-India-Teamchef Vijay Mallya nicht gerecht, denn die großen Teams würden dort egoistisch handeln.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya

Vijay Mallya wirft den großen Team selbstsüchtiges Handeln vor Zoom

"Die vier Werksteams, welche die Strategiegruppe dominieren, schauen aber nur auf ihre persönlichen Interessen", sagt Mallya im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Mit den vier Werksteams meint Mallya Mercedes, Red Bull, Ferrari und McLaren. Neben diesen vier Teams sind außerdem noch Williams und in diesem Jahr auch Force India als WM-Sechster der vergangenen Saison vertreten.

Die großen Teams würden den Sinn der Strategiegruppe jedoch ad absurdum führen. "Es sollte dort nicht um Einzelinteressen gehen. Wir sollten gemeinsam schauen, was im Interesse des Sports Formel 1 ist", fordert Mallya.

Der Inder erkennt zudem ein weiteres Problem. Die Strategiegruppe habe zwar offiziell keine Entscheidungsbefugnis, lege aber im Grunde trotzdem fest, was später in anderen Gremien nur noch abgenickt wird. "Die Strategiegruppe soll der Formel-1-Kommission Vorschläge unterbreiten. Die Formel-1-Kommision darf jedoch keine Regeln ändern. Also geht es weiter zum Motorsportweltrat", beschreibt Mallya den Gang durch die Instanzen. "Die Diskussionen finden aber in der Strategiegruppe statt, nicht im Motorsportweltrat."

Von eben jenem Motorsportweltrat wurde die Bildung der Strategiegruppe vor zwei Jahren beschlossen, und Mitglied des Motorsportweltrats war schon damals auch ein gewisser Vijay Mallya. Hätte er also die Bildung dieses aus seiner Sicht nutzlosen Gremiums nicht verhindern können? "Es wurde von einer großen Mehrheit abgesegnet. Meine Stimme hätte daran nichts geändert", wendet Mallya ein.