• 05.04.2011 10:51

Force India rechnet mit weiteren Punkten

Nach den überraschenden WM-Punkten in Australien wollen Sutil und di Resta auch in Sepang zuschlagen - Der Deutsche hat gute Erinnerungen an Malaysia

(Motorsport-Total.com) - Force India kam in Melbourne mit einem blauen Auge davon. Die Mannschaft von Vijay Mallya staubte nach der Disqualifikation der beiden Sauber-Piloten die Plätze neun und zehn ab und fuhr damit gerade noch in die WM-Punkteränge. Dieser Umstand kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Sensationstruppe der vergangenen zwei Jahre derzeit ein Tief durchlebt - man verspricht sich aber durch die Integration des neuen Technikchefs Andy Green baldige Fortschritte.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Force India und Adrian Sutil waren in Melbourne besser als erwartet

Auch wenn Force India im Albert Park nur mäßig konkurrenzfähig war, sieht Adrian Sutil den Saisonauftakt positiv: "Das Auto war nicht so schlecht wie erwartet, da war beim Testen in Barcelona zu langsam waren. Wir sind mit beiden Autos in die Punkte gefahren, es war also ein gutes Teamresultat. Ich bin sehr glücklich über dieses Ergebnis und hoffe, dass es bei den nächsten Rennen so weitergeht."

Sutil glänzte im Vorjahr

Auch von der Leistung der Pirelli-Reifen zeigt sich der Deutsche positiv überrascht: "Die Reifen haben eine sehr gute Leistung geboten und sie haben generell gute Arbeit geleistet." An den Grand Prix von Malaysia hat Sutil gute Erinnerungen, schließlich wurde er dort im Vorjahr Fünfter und sicherte sich zehn WM-Punkte: "Malaysia war letztes Jahr ein großartiges Rennen, eines meiner besten Resultate. Daher freue ich mich darauf, wieder dort zu fahren."

Die Strecke und die Wetterbedingungen haben es dem bekennenden Regenliebhaber angetan: "Es ist ein herausfordernder Kurs. Mit einer guten Balance kann man das Fahren hier definitiv genießen. Auch in Sachen Strategie ist es üblicherweise ein interessantes Wochenende, denn man weiß nie, wie der Regen die Teams beeinflusst. Das ist herausfordernd, aber auch aufregend."


Fotos: Force India, Großer Preis von Australien


Di Resta schwärmt von Saisonstart

Teamkollege Paul di Resta blickt ebenso wie Teamkollege Sutil auf einen guten Saisonauftakt zurück. Auch wenn er am Ende hinter dem Deutschen ins Ziel kam, waren die Leistungen der beiden auf Augenhöhe. Der DTM-Champion ist der 59. Formel-1-Pilot, der beim Debütrennen in der "Königsklasse" in die WM-Punkte fuhr.

"Es war eine fantastische Erfahrung", schwärmt der Schotte. "Darauf habe ich jahrelang gewartet und es war besser als erhofft. Die Leistung lag über unseren eigenen Erwartungen und wir haben hoffentlich aufregende Zeiten vor uns, wenn das neue Aerodyamikpaket fertig ist. Mit zwei Autos in den Punkten hatten wir einen guten Start."

"Darauf habe ich jahrelang gewartet und es war besser als erhofft." Paul di Resta

Sepang für di Resta kein Neuland

Doch auch zwischen den Rennen steht die Zeit für di Resta nicht still: "Ich war in Europa im Simulator, habe mit den Ingenieuren an ein paar Updates gearbeitet, habe mich dann auf die Rennen in Malaysia und China vorbereitet und bin beim Setup etwas ins Detail gegangen." Am Wochenanfang reiste er dann nach Kuala Lumpur, "um in der Hitze zu trainieren und mich an die Zeitumstellung zu gewöhnen."

Auch wenn di Resta dieses Jahr seine erste Formel-1-Saison bestreitet, ist ihm der Sepang International Circuit nicht fremd: "Ich bin hier letztes Jahr im ersten Training gefahren, hatte aber nicht sehr viele Runden zur Verfügung. Ich habe die Strecke aber sehr genossen, auch wenn die Hitze und die Luftfeuchtigkeit hier härter als irgendwo anders im Kalender sind. Ich bin gespannt, wie es uns ergehen wird und ich freue mich schon sehr auf mein zweites Rennen mit dem Team."

"Hitze und Luftfeuchtigkeit sind hier härter als irgendwo anders im Kalender." Paul di Resta

Hülkenberg: Zuschauen ist hart

Mit von der Partie ist auch wieder Ersatzpilot Nico Hülkenberg, der im Freien Training zum Einsatz kommt. Keine leichte Aufgabe, wie er in Melbourne erkannte: "Mein Training war schwierig, da ich nur einen Satz Reifen zur Verfügung hatte. Ich habe es aber genossen und wir konnten einige nützliche Daten sammeln - insgesamt war es also eine positive Session."

Doch auch das Zusehen fällt Hülkenberg nicht leicht: "Als ich die anderen beim Fahren sah, da wäre ich auch gerne im Auto gesessen. Trotzdem bin ich mit dem Resultat und den drei Punkten beim Saisonauftakt zufrieden - das ist ein gutes Ergebnis für das Team." Zwischen den Rennen in Melbourne und Malaysia verbrachte er ein paar Tage mit Familie und Freunden in seiner Heimat Emmerich.

"Als ich die anderen beim Fahren sah, da wäre ich auch gerne im Auto gesessen." Paul di Resta

Mallya pusht sein Team

Teamchef Vijay Mallya hat nach dem Saisonauftakt Blut geleckt: "Was unsere Zuverlässigkeit angeht, waren wir vor dem ersten Rennen zuversichtlich, wir haben dann im Freien Training hart an unserem Tempo gearbeitet. Jetzt dürfen wir Plätze in den Top-10 und in den Punkten erwarten. Beide Fahrer sind außergewöhnlich gut gefahren und gleich zum Saisonbeginn Punkte zu holen ist sehr ermutigend. Wir sollten an den nächsten Wochenenden weitere Fortschritte beim Renntempo machen, obwohl ich mit dem VJM04 und der harten Arbeit des Teams in der Fabrik zufrieden bin. Jetzt freue ich mich auf das nächste Rennen, bei dem ich beide Autos wieder gerne in den Punkten sehen würde."

Doch ist das ein realistisches Ziel? "Ich glaube, dass wir jeden Grund haben, zuversichtlich zu sein", meint der Teamchef. "Das Wetter spielt hier oft eine große Rolle. Adrian ist letztes Jahr ein großartiges Rennen gefahren und holte zehn WM-Punkte, wir können also auf etwas aufbauen. Der VJM04 hat uns gezeigt, dass wir bereits zu Punkten fähig sind, also hoffen wir, dass wir ein sauberes Renn-Wochenende ohne Zwischenfälle vor uns haben."

"Jetzt dürfen wir Plätze in den Top-10 und in den Punkten erwarten." Vijay Mallya