• 28.04.2018 19:38

  • von Dominik Sharaf & Valentin Khorounzhiy

Force India plötzlich wieder vierte Kraft: Das Update macht's

Ocon und Perez erklären die Wiederauferstehung von Baku mit einem verbesserten Auto, nicht mit streckenspezifischen Vorteilen - Am Sonntag bloß kein Teamcrash

(Motorsport-Total.com) - Die Force-India-Truppe könnte mit dem Qualifying zum Aserbaidschan-Grand-Prix in Baku (Formel 1 2018 live im Ticker) eine Trendwende in der Saison 2018 geschafft haben. Mit den Plätzen sieben und acht für Esteban Ocon und Sergio Perez waren die Pinken erstmals stärkste Kraft hinter den Topteams. Der Rückstand auf die Spitze war mit 1,025 respektive 1,049 Sekunden überschaubar.

Titel-Bild zur News: Esteban Ocon

Force India ist zurück auf der Sonnenseite des Formel-1-Lebens Zoom

Entsprechend positiv bewertet Perez das Abscheiden: "Das Ergebnis ist mega", findet der Mexikaner, der schon im Abschlusstraining Rang drei belegt hatte. Er ortet deshalb sogar Luft nach oben: "Mein Qualifying war durchwachsen. Bis Q3 habe ich keine saubere Runde hinbekommen." Mit mehr Übung hätte er sich Ocon und sogar Kimi Räikkönen im Ferrari krallen können, meint Perez.

Ocon begreift das Resultat als Zeichen für die Güte der Entwicklungsarbeit bei Force India. Deshalb wäre er nicht überrascht über die Fortschritte. Unerwartet kommt die Wiederauferstehung des Teams mit dem kleinsten Budget der Szene dennoch. Schließlich wirkten die Mittelfeld-Konkurrenten Haas, Renault und McLaren in den ersten drei Rennen deutlich stärker als Force India.

"Wir bringen bei jedem Rennen neue Teile. Bei Updates sind wir stark und verbessern das Auto jedes Mal signifikant", erklärt Ocon das kleine Wunder. Mercedes-Power hätte damit weniger zu tun, obwohl auch Co-Kunde Williams in Aserbaidschan überraschend zugelegt hat: "Natürlich liegt uns auch die Strecke", räumt Ocon ein, "aber daran alleine liegt es nicht." Vielmehr seien durch die Weiterentwicklung des VJM11 wie schon in den Vorjahren Performance-Fortschritte erzielt worden.

Ocon betont, dass das größere Teilepaket erst für den Spanien-Grand-Prix in zwei Wochen geplant wäre. Damit wolle sich Force India im Duell gegen die aufstrebende Renault-Werksmannschaft dauerhaft durchsetzen: "Jetzt bieten wir ihnen zum ersten Mal Paroli. So muss es weitergehen."

Bestenfalls schon am Sonntag. Perez wittert die Chance, "eine Menge Punkte zu holen". Ocon ist ähnlich zuversichtlich: "In den Rennen sind wir normalerweise noch stärker. Unsere Longruns sind flott und auf den Geraden sind wir schnell, sodass wir gut überholen können." Er wolle daher am Start nicht zu viel riskieren, sich aber auch nicht zu konservativ verhalten und Plätze abschenken.

Perez hat nach der Kabale im vergangenen Jahr keine Angst vor einem weiteren Scharmützel mit Ocon, erachtet es aber als problematisch, auf Ultrasoft zu starten, während ab Platz elf freie Reifenwahl herrscht. Die meisten Piloten dürften einen langen Stint auf Supersoft planen und könnten die Force India attackieren, wenn die Pinken früher an die Box kommen. Deshalb bleibt Perez auf einen möglichen Podiumsplatz angesprochen zurückhaltend: "Vom reinen Tempo her nicht - aber es ist Baku, da kann so viel passieren."

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