• 30.10.2013 18:21

  • von Christian Schrader

Force India: Mit Rückenwind zum "zweiten Monaco"

Nach der doppelten Punkteausbeute beim Heimrennen herrscht beim indischen Team Zuversicht - Mallya: "Wir scheinen in die richtige Richtung zu gehen"

(Motorsport-Total.com) - Nach einer Durststrecke, punkte- wie performancetechnisch, konnten sowohl Paul di Resta (Achter) als auch Adrian Sutil (Neunter) beim Heimrennen von Force India auf dem Buddh-International-Circuit wertvolle Zähler einfahren. In der Teamwertung rangiert Force India aktuell mit 68 Punkten auf Platz sechs, der Vorsprung auf Sauber (45 Punkte) beträgt 23 Zähler. Mit Rückenwind reist die Mannschaft mit Sitz in Silverstone nun nach Abu Dhabi und möchte den positiven Trend dort fortsetzen.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Hat Force India mit der doppelten Punkteausbeute die Kurve bekommen? Zoom

"Ich war von der doppelten Punkteausbeute in Indien begeistert", berichtet Teamchef Vijay Mallya voller Stolz. "Ich denke, wir hätten es nicht besser machen können. Das Resultat ist zurückzuführen auf eine Kombination von kleinen Schritten, die wir gemacht haben, der Optimierung des Setups und 'innovativem' Denken bezüglich der Strategie. Das soll das Mantra für die kommenden drei Rennen sein", fordert er.

"Die letzten paar Rennen waren für uns frustrierend. Sogar auf Strecken wie Monza oder Spa, wo wir traditionell stark waren, hat es nicht gut funktioniert", blickt Mallya zurück. "Ich denke aber, dass wir viel von der Frustration hinter uns lassen konnten - nicht alles, aber das meiste davon. Das Auto funktioniert besser und wir scheinen in die richtige Richtung zu gehen", zeigt sich der Inder optimistisch.

Di Resta: "Mehr als nur die Haltung 'Zurück zum Wesentlichen'"

Was sind die Ziele für Abu Dhabi? "Wir sind natürlich sehr happy, dass wir vergangenes Wochenende die Dinge richtig gemacht haben und es gibt keinen Grund, warum wir nicht weiterhin in den Punkten sein sollten. Man darf nicht vergessen, dass das Team im ersten Teil des Jahres regelmäßig Top-10-Ergebnisse eingefahren hat, wir müssen also einfach nur unsere alte Form zurückerobern", so Mallya. "Unsere Performance in Indien hat gezeigt, was wir zu leisten imstande sind. Es gibt keinen Grund, warum wir das in den finalen drei Rennen nicht durchsetzen können."

Für di Resta gab es in Indien "für jeden ein wohlverdientes Resultat und es war sehr wichtig für die Team-Hoffnungen in der Meisterschaft. Wir hatten einen harten Lauf der Dinge in letzter Zeit, die doppelte Punkteausbeute beim Heimrennen des Teams hat uns also einen Grund zum Lachen gegeben", gibt der Schotte zu Protokoll.

"Wir kommen natürlich nach Abu Dhabi und versuchen, diese Performance zu wiederholen", bekräftigt di Resta. "Die Richtung, die wir zuletzt mit dem Auto eingeschlagen haben, war mehr als nur die Haltung 'Zurück zum Wesentlichen', was sehr geholfen hat. Es hat mir mehr Zuversicht gegeben und ich bin mit dem Auto wieder mehr verbunden. Das ist für einen Fahrer sehr wichtig und es wird uns für das Qualifying als auch das Rennen helfen", ist er sich sicher.

Indien bleibt positiv im Hinterkopf

Abu Dhabi schätzt der 27-Jährige. "Ich mag es, dort zu fahren, weil es ein Dämmerungs-Rennen ist und eins der spektakulärsten Events des Jahres - ein bisschen wie Singapur. Bei der Strecke darfst du nicht zu viel auf die Aero-Performance bauen, weil es zum größten Teil eine langsame Strecke ist, was unserem Auto entgegenkommen sollte", analysiert di Resta.


Fotos: Force India, Großer Preis von Indien


Teamkollege Sutil konnte mit einer mutigen Einstopp-Strategie in Indien zwei Punkte ergattern. "Ich denke, dass wir mit der Strategie, die wir gewählt haben, das beste Resultat erreicht haben, was wir erreichen konnten", sagt er. "Es zeigt einfach: wenn du etwas probierst, das ein bisschen anders ist, kannst du mit einem guten Ergebnis davonkommen. Es war die riskantere Wahl, weil der Soft-Reifen unter Rennbedingungen ein unbekanntes Experiment war. Ich konnte damit aber gut umgehen und hatte dennoch eine starke Pace in den letzten paar Runden des Rennens."

Sutil betont bessere Balance

Wie ist die Stimmung im Team nach diesem Erfolg? "Wir haben sicherlich einige Punkte gebraucht und ich denke, wir fühlen uns jetzt optimistischer", so der Deutsche. "Das Auto hatte in Indien eine sehr schöne Balance. Es war einfacher zu fahren und viel beständiger, was uns bei dem Einstopp-Rennen geholfen hat. Mit der Punkteausbeute für beide Autos gehen wir mit positiveren Gefühlen in dieses Wochenende."

Den Yas-Marina-Circuit beschreibt Sutil als "eine der perfektesten Strecken im Kalender, weil nicht ein Stein deplatziert ist!" Das Drumherum schätzt der 30-Jährige. "Es fühlt sich mit dem Hafen beinahe wie eine futuristische Strecke an. Es ist wie ein zweites Monaco", betont Sutil, wenngleich er abschließend hinzufügt: "Das Streckenlayout gehört nicht zu meinen Favoriten, weil es zum größten Teil langsam ist, aber als Event ist es sicherlich eines der Highlights des Jahres."