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Force India "enttäuscht" über fehlendes Mercedes-Update

Mercedes kann in Singapur wohl nur einen neuen Motor an seine beiden Kunden liefern - Force India trauert dem Upgrade aber vor allem in Spa und Monza hinterher

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton und Valtteri Bottas sind bereits seit dem Rennen in Spa mit der neuesten Ausbaustufe des Mercedes-Motors unterwegs. Doch während die Aggregate beim Werksteam bereits im Einsatz sind, müssen die Kunden Force India und Williams noch warten. Weil Mercedes das Update früher als geplant an den Start brachte, hatte man es bisher nicht geschafft, genügend Einheiten für alle Fahrer an den Start zu bringen. Neben den beiden Werkspiloten sind das außerdem vier Kundenfahrer.

Titel-Bild zur News: Esteban Ocon

Force India ist auch in Monza noch mit dem alten Mercedes-Motor unterwegs Zoom

Sechs Antriebe konnte Mercedes bisher aber noch nicht produzieren. Die Folge: In Monza steht das Upgrade für die beiden Kundenteams noch gar nicht zur Verfügung, und auch bis Singapur wird es wohl nicht reichen, um Lance Stroll, Felipe Massa, Sergio Perez und Esteban Ocon zu versorgen. Stattdessen sieht es der Plan vor, zunächst einmal nur einen Motor an jedes Kundenteam zu liefern.

"Ich persönlich habe noch keine Bestätigung dafür gehört", erklärt Williams-Technikchef Paddy Lowe. Bei Force India scheint man hingegen etwas besser Bescheid zu wissen. Dort bestätigt man diesen Plan von Mercedes. "Das ist noch nie zuvor passiert", verrät Betriebsdirektor Otmar Szafnauer und erklärt: "Normalerweise bekommt man zwei (Motoren; Anm. d. Red.) - so wie in der Vergangenheit."

Die wichtigsten Rennen schon verpasst

Das wirft natürlich die Frage auf, welcher Fahrer in diesem Fall den neuen Motor bekommen würde. "Es ist festgelegt, wer neue Teile bekommt. Wir halten uns einfach an die Regeln", erklärt Force-India-Technikchef Andy Green, ohne dabei allerdings genaue Details zu verraten. "Es ist kein Geheimnis, dass die meisten Teams es so handhaben, dass der führende Fahrer in der Meisterschaft den neuen (Motor) bekommt", erklärt Szafnauer.

Insgesamt sei man laut Green jedenfalls "enttäuscht", dass man das Upgrade nicht bereits in Belgien bekommen hat - so wie das Werksteam. "Ursprünglich wurde gesagt, dass wir es schon in Spa bekommen", verrät er und erklärt, dass man es dort - und auch in Monza - eigentlich am meisten gebraucht hätte. "Das sind die beiden Rennen, bei denen wir es wirklich gerne gehabt hätten", erklärt er im Hinblick auf die Charakteristik der beiden Kurse.


Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Italien

Auf dem Straßenkurs in Singapur wird es hingegen kein ganz so großer Vorteil sein, denn Paddy Lowe erklärt: "Singapur ist kein Kurs, auf dem es besonders auf Motorenleistung ankommt." Green betont allerdings, dass sein Team das Update trotzdem möglichst schnell haben möchte. "Es ist ein Performanceupgrade, und es wäre seltsam, wenn wir es nicht haben wollten", erklärt er und fügt hinzu: "Es ist immer nützlich, mehr PS zu haben."

Mercedes geht auf Nummer sicher

Doch woran hakt es bei Mercedes aktuell überhaupt? "Sie haben Probleme mit der Qualität in der Produktion", verrät Szafnauer und erklärt: "Sie fühlen sich aufgrund der Zuverlässigkeit nicht wohl, uns die neuen Motoren zu geben. Sie wollen sicher sein, dass sie okay sind." Er erinnert daran, dass die Mercedes-Motoren in der Vergangenheit immer auch durch eine sehr hohe Zuverlässigkeit geglänzt haben. Das möchte man weiterhin gewährleisten.

"Ich glaube, sie wissen, wenn ein Motor nicht sauber produziert wurde. Dann verwenden sie ihn nicht", so Szafnauer. Er vermutet, dass Mercedes bei der Inspektion festgestellt habe, dass der Antrieb nicht zu 100 Prozent in Ordnung sei. "Wenn er schlecht ist, dann bekommen wir ihn nicht, denn sie wollen nicht, dass er einen Defekt hat", erklärt Szafnauer. Wo exakt das Problem liege, wisse er aber auch nicht.


Fotos: Force India, Großer Preis von Italien


Ein Grund, den Vertrag mit Mercedes deswegen zu überdenken, sei das aber nicht. Man sei insgesamt sehr zufrieden mit den Motoren. Übrigens wird es nicht zu dem Fall kommen, dass in Singapur ein Kundenteam zwei neue Motoren bekommt und das andere nur einen. Weil Mercedes seine Kunden absolut gleich behandeln möchte, wird es entweder für beide zwei oder für beide nur einen geben - auch wenn man eventuell drei Motoren zur Verfügung hätte.

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