• 18.06.2001 20:33

  • von Fabian Hust

Fisichella wusste sofort: Der B201 ist ein Flop

Giancarlo Fisichella verrät, dass er schon im Winter wusste, dass der neue Benetton-Renault B201 ein schlechtes Auto ist

(Motorsport-Total.com) - Als Rennfahrer spürt man schon nach wenigen Runden, ob das neue Auto, mit dem man eine ganze Saison vor sich haben wird, etwas taugt oder nicht. Sicher kann man mit kleineren oder größeren Retuschen die Autos noch verbessern, doch die Basis muss ausreichend gut sein, um ein konkurrenzfähiges Auto auf die Beine stellen zu können.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Giancarlo Fisichella sieht das Positive am Negativen

Benetton-Pilot Giancarlo Fisichella musste bei dem ersten Test mit dem neuen B201 feststellen, dass das Auto gar noch schlechter ist als das Vorjahresmodell B200: "Ich merkte das sofort, als ich das Auto zum ersten Mal fuhr", so der Römer gegenüber dem 'F1Racing Magazin'. "Ich wusste sofort, dass wir eine Menge Probleme haben würden." Und die hat das Team in der Tat, denn der B201 ist in Kombination mit Renaults revolutionärem Zehnzylinder zu langsam. 2.875 Sekunden fehlten dem Italiener im Schnitt auf die Pole Position.

Ein schlechtes Auto bietet einem Fahrer aber auch die Chance zu zeigen, wie gut er wirklich ist - so dumm wie das auch klingen mag. Dass Jenson Button bei BMW-Williams im letzten Jahr so stark fuhr und bei Benetton deutlich hinter Fisichella zurückhängt, ist für Teamchefs ein schlechtes Zeichen. Ein Michael Schumacher holte auch mit dem "Gurken-Ferrari" von 1996 drei Siege und ein Fernando Alonso verblüfft immer wieder die Experten im European-Minardi und steht bei wohl allen Teams auf der Beobachtungsliste.

Fisichella sieht das genauso: "Ich bin froh, dass ich so hart gearbeitet habe. Denn wenn man ein schwieriges Auto hat und man weiß, dass man seine Probleme haben wird, dann muss man in Top-Form sein. Es ist viel schwieriger, ein schlechtes Auto zu fahren als mit einem guten Auto Rennen zu gewinnen. Man genießt kaum Aufmerksamkeit und es ist schwer, den Außenstehenden die Probleme plausibel zu machen. Aber man selbst weiß in seinem tiefsten Inneren, dass man in solchen Momenten wächst und wenn es dann besser läuft, geht einem alles viel besser von der Hand."