Fisichella: "Unbedingt Punkte sammeln"
Im Kampf gegen das BMW Sauber F1 Team möchte Giancarlo Fisichella das Renault-Team in eine gute Ausgangslage bringen
(Motorsport-Total.com) - Insgeheim dürfte sich Giancarlo Fisichella besonders auf die Saison 2007 gefreut haben. Renault hatte ein Jahr zuvor beide WM-Titel gewonnen und da Fernando Alonso zu McLaren-Mercedes abwanderte, wurde Fisichella zur Speerspitze der Franzosen. Doch es kam anders als erhofft: Renault wurde ins Mittelfeld gespült, nur mühsam gelingen Verbesserungen. Doch den positiven Trend der Nordamerikarennen möchte Fisichella nun fortsetzen.

© xpb.cc
Giancarlo Fisichella möchte den positiven Trend bei Renault fortsetzen
"Als ich in Kanada in meinen Renault R27 stieg, wusste ich sofort, dass uns ein großer Schritt in puncto Leistungsfähigkeit gelungen war", erklärte er. "Wir waren schnell, konstant, und ich war fest davon überzeugt, dass wir es im Rennen mit Ferrari und BMW aufnehmen könnten. So kam es auch. Auch in Indianapolis fühlte sich der Wagen wieder gut an - vielleicht nicht ganz so positiv wie in Montreal, aber wir hatten eine gute Strategie ausgearbeitet und kamen recht souverän ins Top-10-Qualifying." Ein Dreher in der Anfangsphase warf ihn den USA zurück, er blieb am Ende ohne Punkte - trotz einer tollen Aufholjagd.#w1#
"Das hat richtig Spaß gemacht", so der Römer. "Ich fahre dennoch lieber langweilige Rennen und sammle Punkte, als viel zu überholen und nur Neunter zu werden. Aber es war immerhin der Beweis, dass der Renault R27 inzwischen richtig gut funktioniert. Ich startete mit Treibstoff für 36 Runden an Bord, und konnte im Infield trotzdem neben der Ideallinie an Konkurrenten vorbeigehen. Wir hatten also eine gute Strategie und verfügten über gutes Potenzial. Ich hatte bei den Überholmanövern viel Spaß. Letztendlich verlor ich dadurch aber zu viel Zeit, sodass ich nicht mehr in den Kampf um WM-Punkte eingreifen konnte."
Nun steht in Magny-Cours das Heimrennen von Renault an und Fisichella wird zum dritten Mal den französischen Hersteller auf heimischem Boden vertreten. "Mit Renault erlebe ich bislang die besten Jahre meiner Formel-1-Karriere", so Fisichella. "Von daher ist es für mich auf jeden Fall etwas Besonderes, die Renault-Farben in Magny-Cours zu vertreten. Bei diesem Rennen steigt die Motivation immer noch um dieses kleine bisschen Extra. Vor allem die Angestellten des Motoren-Workshops in Viry-Châtillon fiebern dem Frankreich-Grand-Prix entgegen, weil viele ihrer Verwandten und Freunde da sein werden. Werden wir deshalb härter arbeiten als sonst? Da geht gar nicht, weil wir ohnehin immer das Maximum geben. Aber ein gutes Ergebnis wird in Magny-Cours immer nochmals aufgewertet. Und wir werden alles geben, um das zu erreichen."
Doch die Aufgaben in der französischen Abgeschiedenheit sind nicht leicht. "Der Kurs ist recht selektiv. Der Wagen muss in allen Bereichen gut sein", erklärte der Römer. "Es gibt einige Hochgeschwindigkeitskurven sowie plötzliche Richtungswechsel, und starke Bremsen und gute Traktion sind ebenfalls gefragt. Daher werden auch die Reifen enorm beansprucht. Die Temperaturen liegen traditionell recht hoch, und die Pneus verfügen über eher weiche Laufflächenmischungen. Du musst deshalb ein Setup erarbeiten, mit dem sie auch am Ende eines Stints noch funktionieren. Beim Herausbeschleunigen aus den langsamen Kurven werden vor allem die Hinterreifen stark belastet, in den schnellen Kurven müssen die vorderen Pneus enorm arbeiten. Du brauchst eine gute Fahrzeugbalance, um die Reifen zu schonen."
Das Ziel bei Renault für das Heimrennen ist einfach. "Zunächst geht es darum, unbedingt Punkte zu sammeln. Das hat Priorität", fuhr er fort. "Dabei sollten wir möglichst vor den BMW landen. Sie sind unsere direkten Konkurrenten in der Konstrukteurs-WM, und wir müssen versuchen, sie von jetzt an bei jedem Grand Prix zu schlagen. Das wird nicht einfach, aber wir wissen, dass unser Wagen stetig besser wird. Wir machen kontinuierlich Fortschritte, und die Motivation ist ungebrochen. Ich kann es kaum erwarten, auf die Strecke zu kommen und loszulegen."

