Fisichella: "Halte Boxeneinfahrt für gefährlich"

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Giancarlo, wo liegen die größten Herausforderung des belgischen Grand Prix?"
Giancarlo Fisichella: "Das beginnt bereits damit, dass eine Runde mehr als sieben Kilometer lang ist - und damit viel mehr Möglichkeiten bietet, einen Fehler einzubauen. Als Fahrer darfst du nicht überoptimistisch an die Sache herangehen, nur dann bist du schnell. Dabei liegt mir dieser Kurs enorm - wie einige Podiumsplatzierungen, die ich hier erringen konnte, hinlänglich beweisen. Ich denke gerne an meine bisherigen Rennen in Spa-Francorchamps zurück und freue mich auf Sonntag."

© xpb.cc

Giancarlo Fisichella fühlt sich auf der Strecke in Spa-Francorchamps sehr wohl

Frage: "Was erwartest du vom Handling deines Renault R27?"
Fisichella: "Bei den Testfahrten, die wir vor der Sommerpause hier in Belgien durchgeführt haben, waren wir recht flott unterwegs. Das Geheimnis einer optimalen Abstimmung liegt in dem Kompromiss zwischen der Fähigkeit, in schnellen Kurven gut zu sein, aber dennoch genügend mechanischen Grip für die langsameren Passagen aufzubauen."#w1#

Frage: "Kannst du uns erklären, was an der legendären Eau-Rouge- und Raidillon-Kombination so einzigartig ist?"
Fisichella: "Da geht es richtig zur Sache! In der Vergangenheit war es eine echte Herausforderung, diese Kurven voll zu durchfahren, also ohne den Fuß vom Gas zu nehmen. Aktuell halte ich den Geschwindigkeitsrekord in der Eau Rouge - 270 km/h, gemessen am Scheitelpunkt. Ich denke, dass dieser Bestwert noch eine ganze Weile Bestand haben wird, da die heutigen 2,4-Liter-V8 nicht so viel Leistung entwickeln wie die V10-Aggregate von früher. Jedes Mal, wenn du vor der Eau Rouge nach links einlenkst, wird das Auto enorm leicht und du würdest am liebsten bremsen. Dann geht es so abrupt in die Bergaufpassage, so dass wir eine starke Kompression verspüren - alles in allem ein einzigartiges Gefühl."

Frage: "Die Bus-Stop-Schikane ist deutlich modifiziert worden. Gefällt dir das neue Layout?"
Fisichella: "Nun, die neue Passage ist nicht übel. Sie ist sehr eng gestaltet, so dass wir zum Teil bis in den ersten Gang zurück müssen - und entsprechend hart wird vor der neuen Kurvenkombination angebremst. Größere Sorgen bereitet mir der Umbau der Boxengasseneinfahrt, die ich für gefährlich halte - sie ist nicht sehr übersichtlich, denn eine massive Mauer versperrt den freien Blick."