• 27.11.2001 17:43

Fiat: Fünf Autokonzerne steigen bis 2008 aus Formel 1 aus

Glaubt man der Ankündigung der Automobilhersteller, dann steht die Formel 1 vor dem Aus

(Motorsport-Total.com/dpa/sid) - Fünf europäische Autokonzerne werden in wenigen Jahren aus der Formel 1 aussteigen. Das hat der italienische Autokonzern Fiat, zu dem auch Ferrari gehört, am Dienstag in einer schriftlichen Mitteilung erklärt. Fiat, BMW, DaimlerChrysler, Ford und Renault wollten spätestens im Jahr 2008 eine eigene Rennserie beginnen, teilte Fiat mit. Die Verträge zur Teilnahme an der Formel 1 würden 2008 auslaufen, hieß es in der Erklärung. Die Rennställe seien am Dienstag eingeladen worden, sich dieser neuen Rennserie anzuschließen.

Titel-Bild zur News: Olivier Panis

Die Formel 1 steuert endgültig auf eine ungewisse Zukunft zu

Die fünf Automobilhersteller hätten sich zum Aufbau eines Joint- Ventures unter dem Namen GPWC Holding B.V.verständigt, die ihren Sitz in den Niederlanden haben soll und deren erster Vorsitzender Fiat- Generaldirektor Paolo Cantarella sein werde. Die neue Rennserie, die vorerst "New Series" genannt werde, solle für alle Teilnehmer finanzielle Vorteile bringen, hieß es.

Zum Vorstand gehören als Vizepräsident Daimler-Chrysler-Vorstand Jürgen Hubbert sowie Burkhard Göschel von BMW, Wolfgang Reitzle von Jaguar/Ford und Patrick Faure von Renault. Weitere Hersteller können ebenfalls einsteigen.

Die Konkurrenzserie würde in dem Fall starten, wenn sich die Formel-1-Teams und TV-Rechteinhaber Leo Kirch nicht über die Zukunft der Königsklasse einigen können. Die Hersteller möchten einen Verbleib der Formel 1 im Free-TV und fürchten, dass die Meisterschaft unter Kirch nur noch im Pay-TV übertragen wird. Bis 2007 wird sich am aktuellen Format der Formel 1 nichts ändern. So lange läuft das so genannte Concorde Agreement, in dem alle Einzelheiten der Formel 1 wie in einer Verfassung geregelt sind. Änderungen sind nur einstimmig möglich.

"Es geht nicht um eine Konkurrenzserie, sondern um die Zukunft der Formel 1", sagte dazu Mercedes-Sportchef Norbert Haug: "Die Formel 1 ist zu einer Plattform für die Hersteller geworden, fast jedes Team ist irgendwie mit einem Konzern verbunden. Das einzige Ziel ist, die Stabilität dieser Plattform zu sichern."

Weltweit verfolgen pro Rennen 300 bis 350 Millionen Menschen die Rennen der Formel 1, allein in Deutschland sind es im Schnitt pro Grand Prix mehr als zehn Millionen. Damit erhalten die Hersteller, aber auch die Sponsoren und Partner der Teams weltweit eine enorme Publicity.

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