FIA treibt Cockpitschutz weiterhin voran

Auch wenn das Thema derzeit nicht öffentlich diskutiert wird, wird der Schutz der offenen Formel-1-Cockpits hinter den Kulissen intensiv weiterverfolgt

(Motorsport-Total.com) - Schon seit mehreren Jahren wird in der Formel 1 darüber nachgedacht, den Schutz der offenen Cockpits zu verbessern. Angedacht sind zum Beispiel durchsichtige Kuppeln oder Käfige, doch über das Stadium von Experimenten ging die Forschung in diesem Bereich lange Zeit nicht hinaus. Erst durch den Startunfall beim Grand Prix von Belgien 2012, bei dem Romain Grosjeans Lotus nur knapp am Kopf von Fernando Alonso vorbeisegelte, erhielt das Thema wieder Rückenwind. Seither scheint es aber ruhig geworden zu sein.

Titel-Bild zur News: Cockpit des Toro-Rosso-Ferrari STR8

Der Schutz der offenen Cockpits ist in der Formel 1 weiterhin ein heißes Thema Zoom

Doch der Schein trügt: "Es geht voran, ziemlich rasch sogar", erklärt Charlie Whiting, Technischer Delegierter der FIA. "Es ist ein langfristiges Projekt. Vielleicht haben Sie Videos von Tests gesehen, wo wir die Effektivität von Kuppeln testen. Die Idee ist, herumfliegende Räder vom Kopf des Fahrers fernzuhalten. Das ist sehr komplex, denn einerseits muss das Material stark genug sein, andererseits muss der Fahrer aber auch noch sehen können, wo er hinfährt."

"Es scheint, dass wir erreichen können, was wir erreichen wollen, und dem Fahrer trotzdem noch genug Sicht nach vorne einräumen können", meint er. "Einige Fahrer haben solche Lösungen schon im Simulator probiert. Der eine sagt, es ist okay, der andere sagt, es ist schrecklich, nachdem er die gleiche Lösung in einem anderen Simulator getestet hat. Wir denken daher, dass die Art der verwendeten Simulatoren uns kein repräsentatives Feedback gibt."

"Daher sehen wir uns nach Alternativen um, wie wir das testen können", so Whiting, der mit der Forschung in diesem Bereich keineswegs auf sich alleine gestellt ist: "Die Jungs vom FIA-Institut helfen uns dabei und konzentrieren sich gemeinsam mit zwei von den Topteams darauf, die Probleme auszubügeln. Ich bin zuversichtlich, dass wir etwas finden werden, aber es ist wie gesagt keine schnelle Lösung."