FIA lehnt Superlizenz-Ausnahme für Colton Herta offiziell ab

Die FIA hat bestätigt, dass sie einen Ausnahmeantrag für Colton Herta offiziell abgelehnt hat - Verband lässt sich von Teammeinungen nicht drängen

(Motorsport-Total.com) - Die FIA hat eine Ausnahmegenehmigung für IndyCar-Pilot Colton Herta offiziell abgelehnt. Red Bull wollte den Amerikaner 2023 gerne über AlphaTauri in die Formel 1 holen, um Pierre Gasly für Alpine freigeben zu können, scheiterte aber daran, dass Herta nicht genügend Superlizenzpunkte besitzt.

Titel-Bild zur News: Colton Herta

Colton Herta wird 2023 nicht in die Formel 1 wechseln Zoom

Zwar zweifeln die wenigsten daran, dass ein siebenmaliger IndyCar-Sieger ein Formel-1-Auto bewegen kann, dennoch beharrt der Verband auf den notwendigen Punkten, die ein Pilot in anderen Serien gesammelt haben muss. Herta steht aktuell bei 32 Punkten, hätte aber 40 erreichen müssen.

Red Bull argumentierte unter anderem über "höhere Gewalt", dass man Herta trotzdem eine Superlizenz geben sollte, weil etwa seine letzte Saison in der IndyLights-Serie nur keine Punkte eingebracht hat, weil nicht genügend Teilnehmer am Start waren - etwas, dass nicht in Hertas Gewalt liegt -, sonst hätte er die notwendigen Punkte.

Trotzdem macht die FIA keine Ausnahme: "Die FIA bestätigt, dass eine Anfrage über die entsprechenden Kanäle gestellt wurde, die dazu führte, dass die FIA bestätigte, dass der Fahrer Colton Herta nicht die erforderliche Anzahl von Punkten hat, um eine FIA-Superlizenz zu erhalten", teilt ein Sprecher mit.

"Die FIA überprüft kontinuierlich ihre Vorschriften und Verfahren, auch in Bezug auf die Berechtigung zur Erteilung einer Superlizenz, wobei die wichtigsten Faktoren, die in diesem Zusammenhang berücksichtigt werden, Sicherheit, Erfahrung und Leistung im Zusammenhang mit der Strecke sind", so der Verband weiter.

Der Fall Herta war in den vergangenen Wochen zum Politikum geworden. Viele gegnerische Teams hatten sich dagegen ausgesprochen, dem IndyCar-Piloten eine Ausnahme zuzusprechen, andere wiederum stellten das Punktesystem und dessen Verteilung infrage. Das sei aber nicht in die aktuelle Entscheidung eingeflossen, teilt die FIA mit.


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"Die FIA wird sich von keinem Team zu Entscheidungen über Fragen wie Superlizenzpunkte drängen lassen. Der FIA-Präsident hat eine solide Überwachung eingeführt, und wir werden uns daran halten", heißt es.

Red Bull hat den Plan Colton Herta damit erst einmal auf Eis gelegt. Der Amerikaner wird 2023 weiterhin für Andretti in der IndyCar-Serie fahren. Ob man dennoch einen Ersatz für Gasly finden wird, um diesen in Richtung Alpine ziehen zu lassen, ist offen.

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